Schlecht, schlechter, Lotus? Zwei technisch bedingte Ausfälle für Pastor Maldonado und Romain Grosjean besiegelten am Sonntag beim Formel-1-Rennen in Spa bereits die sechste Nullrunde in Serie. Für die gesamte Saison stehen somit zehn Rennen ohne Zähler und nur acht WM-Punkte zu Buche - Lotus befindet sich in rasantem freiem Fall. Längst muss sich der letztjährige Frontrunner nach hinten in Richtung Marussia, Sauber und Caterham umsehen. Besonders bitter: Mit 19 WM-Punkten und somit elf Zählern Vorsprung scheint sogar Toro Rosso Lotus bereits 'enteilt'.

Ein gewohntes Bild: Teile des E22 als Kleinholz neben der Strecke, Foto: Sutton
Ein gewohntes Bild: Teile des E22 als Kleinholz neben der Strecke, Foto: Sutton

Sah Teambesitzer Gerard Lopez seinen Rennstall nach dem Spanien GP in Barcelona noch mit dem drittschnellsten Auto im Feld gesegnet, dürfte selbst dem daueroptimistischen Luxemburger so langsam Angst und Bange werden. So ist der E22 trotz kleiner Fortschritte noch immer eine Dauerbaustelle, von fehlender Leistungsstärke auf nahezu sämtlichen Kursen einmal abgesehen. Bringt das Auto einmal eine passable Performance, sind es die Fahrer, die das Team Mal für Mal zurückwerfen. Vor allem Pastor Maldonado durchlebt als 'Dauerabflieger' derzeit wohl seine schwärzesten Stunden als Rennfahrer.

Steckt Maldonado Grosjean an?

Nach seinem selbstverschuldeten Crash am Freitag im Freien Training, seiner zweifelhaften Leistung samt Dreher im nassen Qualifying und dem Renn-Aus in Runde zwei mit einem defekten Auspuff sollte es jedoch selbst für den Venezolaner nur noch aufwärts gehen können. Dass sich auch Romain Grosjean stellenweise vom desaströsen Leistungsniveau um ihn herum anstecken lässt, zeigte er mit seinem kaum fassbaren Abflug in Ungarn - bei geringem Tempo hinter dem Safety Car. Durch starke Leistungen in der zweiten Saisonhälfte 2013 hat sich der Franzose allerdings immerhin bereits als guter Formel-1-Fahrer etabliert.

Auch nach technisch bedingten Ausfällen wie am Sonntag in Runde 33 des Rennens in Spa gelingt es Grosjean exzellent, gute Miene zum bösen Spiel zu machen - eine Fähigkeit, in der Lotus durch die Bank hinweg weltmeisterliches Niveau demonstriert. Die eigene Schwäche auf Renault abzuwälzen scheint spätestens nach dem zweiten Sieg in Folge durch Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo kaum mehr plausibel. Denn für das 'drittschnellste Auto' im Feld sollte es mit diesem Antriebsaggregat doch zumindest einmal möglich sein, zu punkten oder zumindest einen Toro Rosso zu schlagen...