5 Punkte hat Williams in der gesamten Saison 2013 gesammelt. 135 Zähler sind es nach elf von 19 Rennen in diesem Jahr. Dabei verlief der Saisonstart alles andere als optimal: Unverschuldete Kollisionen, Pech mit dem Wetter, Safety-Car zum unpassendsten Zeitpunkt. "Ich glaube, dass wir bis Österreich nicht so performt und nicht das erreicht haben, was wir eigentlich sollten - aus allen möglichen Gründen", meint AUCH Williams Technikchef Pat Symonds.

Die Statistik gibt ihm recht: Bis zum Österreich GP hat das Team nie mehr als zehn Punkte bei einem Grand Prix gesammelt. Der Red Bull Ring war der Wendepunkt. "Was es aber in diesem Jahr schwierig macht", so Symonds bei F1.com, "ist die Tatsache, dass Mercedes fast bei jedem Rennen 43 Punkte holt. Das heißt für den Rest von uns, dass wir nur noch um sehr wenige kämpfen."

Die Meinung von Eric Boullier, Williams sei ab Österreich nur so stark gewesen, weil die Strecken zum Auto gepasst haben, teilt Pat Symonds nicht ganz. "Das ist ein bisschen so - das war immer so und das wird auch immer so sein. Aber unser Ziel ist es natürlich, ein Auto zu entwickeln, dass auf allen 19 Strecken gleich gut funktioniert. Aber das schafft niemand von uns, nicht einmal Mercedes."

Doch wo kann Williams in diesem Jahr landen? Teilweise war der FW36 deutlich schneller als Red Bull RB10. Symonds macht sich aber keine Illusionen. "Es ist sehr eng in diesem Jahr. Der Mercedes ist das beste Auto, dagegen wird niemand etwas sagen. Meiner Meinung nach hat Red Bull das zweitbeste Auto und dann gibt es Ferrari, Force India, Williams und McLaren. Da geht es sehr eng zu, aber im Moment haben wir wohl das drittbeste Auto."

Das ausgegebene Ziel lautet Platz drei. Ferrari liegt derzeit noch mit 142 Punkten sieben Zähler vor Williams. Red Bull ist mit 219 Punkten bereits enteilt, Mercedes ist auf und davon. Dahinter lauern Force India und McLaren. Doch auch wenn Williams das beste Auto der Mercedes- und Red-Bull-Verfolger stellt, so ist es noch lange nicht sicher, dass am Ende auch Platz drei bei den Konstrukteuren herausspringt.

Aufbruchsstimmung bei Williams

Diese Erfahrung hat Symonds noch zu Renault-Zeiten gemacht - allerdings andersherum. "Wenn wir das drittbeste Team sind, dann sollten wir auch Dritter in der Weltmeisterschaft werden - aber 2005 haben wir die Weltmeisterschaft mit Fernando Alonso gewonnen, obwohl McLaren das beste Auto hatte. Wir waren einfach das bessere Team und haben mit unserem Racing gewonnen."

Im Team herrscht aber Aufbruchsstimmung. Trotz der enormen Steigerung im Vergleich zum Vorjahr gibt sich die Mannschaft mit dem Erreichten nicht zufrieden. Mit Rob Smedley, der in dieser Saison mit Felipe Massa aus Maranello nach Grove kam, weht auch auf Ingenieursseite ein frischer Wind: "Wir werden niemals aufhören, uns zu verbessern. Auch wenn wir Erster und Zweiter wären! Wir versuchen immer alles zu verbessern. Das liegt in der Natur des Geschäfts und das ist meine persönliche Einstellung."