"Die Performance des Autos ist, wo sie im Qualifying war. Das sind 100 Prozent Leistung des Autos", gab Romain Grosjean nach Startplatz 15 zum Großen Preis von Deutschland ehrlich zu. Damit bleibt für den Lotus-Piloten nur noch eine Hoffnung für das Rennen am Sonntag: Regen. "Bei einem normalen Trockenrennen können wir nicht auf Punkte spekulieren. Wenn die Dinge aber anders verlaufen - warum nicht."

Viel zu verlieren habe er schließlich von dieser Position aus nicht. "Wir nehmen es, wie es kommt und ergreifen jede Möglichkeit", sagte er unverblümt. Dennoch habe er es mit diesem Auto ins Q2 geschafft - das Ziel des Tages und daher zufriedenstellend. "Du kannst nur aus den gegebenen Möglichkeiten des Beste machen und dann zufrieden mit dem sein, was zu erreicht hast."

Zwar sei es unter Umständen noch möglich gewesen, Esteban Gutierrez von Platz 14 zu verdrängen, doch ohne erkennbaren Grund verlor der Franzose in der letzten Kurve das Heck seines Lotus. "Das ist keine einfache Saison - eine charakterbildende würden wir sagen", fügte er hinzu.

Romain Grosjean hofft auf schnelle Besserung, Foto: Sutton
Romain Grosjean hofft auf schnelle Besserung, Foto: Sutton

FRIC als großes Problem

Grosjean machte keine Umschweife, dass Lotus deutlich mehr als viele andere Teams unter dem Verbot des FRIC-Systems leiden würde. Die Mannschaft setzte als eine der ersten auf das Stabilisationssystem und baute das Auto seit langem darauf auf. "Wenn du das dann herausnimmst, fällst du aus deinem Operationsfenster", erklärte Grosjean. "Es hat uns ein Wenig gekostet. Wobei das Auto nicht unfahrbar oder ein Unterschied wie Tag und Nacht zu erkennen ist. Es ist immer noch schön zu fahren, aber uns fehlt ein bisschen Downforce."

Über das Wochenende hätte Lotus viel versucht, um das Auto über das Setup zu verbessern. Allerdings gab Grosjean auch zur Belustigung aller Anwesenden zu, dass der E22 aktuell mit wenig Sprit ohnehin nie im Operationsfenster liegen würde. Dennoch sei das wenigstens konstant und während der Freien Trainings habe er mit wenig Sprit weniger Probleme gehabt. "Mit viel Sprit war es gestern hingegen recht schwierig. Aber natürlich hoffen wir, dass wir Fortschritte mit dem Setup gemacht haben und es morgen besser wird."

Pastor Maldonado hatte früh Feierabend, Foto: Sutton
Pastor Maldonado hatte früh Feierabend, Foto: Sutton

Maldonado bleibt optimistisch

Für Pastor Maldonado war der Arbeitstag bereits nach Q1 beendet. Der Venezolaner landete auf dem enttäuschenden 19. Platz und machte dafür vor allem das Fehlen des FRIC-Systems verantwortlich. "Wir arbeiten immer noch daran, etwas von der Performance wiederzufinden, die wir durch die Änderungen der Aufhängung verloren haben", sagte der Lotus-Mann. Er bleibt zwar weiterhin optimistisch, gibt aber offen zu, dass diese Veränderung den E22 hart trifft.

Es ginge bei Lotus aktuell darum, jedes einzelne Detail anzusehen und zu erkennen, was sich seit dem Wegfall von FRIC verändert hat und welche Auswirkungen sich auf die Aerodynamik ergeben. "Wir arbeiten hart daran, alles zusammenzubekommen und wir sollten ein paar Zehntel gewinnen, um wieder zurück in den Kampf zu kommen."