Bei strahlendem Sonnenschein wurde das Deutschland-Wochenende in Hockenheim eröffnet. Standesgemäß fuhren die beiden Silberpfeil-Piloten dem Rest der Formel-1-Welt davon. Vor Heimpublikum sicherte sich Nico Rosberg die Auftakt-Bestzeit auf dem Hockenheimring mit wenigen Tausendstel Vorsprung auf Lewis Hamilton. Dahinter präsentierte sich das Feld wie immer bunt durchgemischt.
Die Freitagsfahrer: Wie schon in Silverstone fuhr Susie Wolff im FP1 für Valtteri Bottas, konnte aber diesmal mehr Runden drehen. Zwar wäre sie auf ihrer Installationsrunde fast liegen geblieben, danach verlief die Trainingssitzung allerdings problemlos. Auch Giedo van der Garde durfte wieder in den Sauber klettern, er ersetzte diesmal Esteban Gutierrez statt Adrian Sutil.
Die Platzierungen: Vorne Mercedes, der Lokalmatador vor dem Briten. Wie üblich zeigte sich auch Ferrari am Freitag stark: Fernando Alonso war erster Mercedes-Verfolger, Kimi Räikkönen reihte sich auf Rang acht ein. Hinter Alonso komplettierten Daniel Ricciardo und Jenson Button die Top-5. Sebastian Vettel landete auf Rang sechs. Die weiteren Deutschen: Adrian Sutil stellte den Sauber auf Platz zehn, Hülkenberg belegte Rang 13. Susie Wolff landete bei ihrem richtigen Freitags-Debüt auf dem 15. Rang.
Die Zwischenfälle: Jede Menge Quersteher und Verbremser bekamen die Fans zu sehen. Das Herz dürfte Romain Grosjean in die Hose gerutscht sein, als sich beim Anbremsen auf die Spitzkehre sein Heckflügel nicht mehr schloss. Der Lotus-Pilot konnte aber das ausbrechende Heck einfangen und bekam sogar noch halbwegs die Kurve. Gleich zu Beginn der Session wollte sich Sutils Sauber überschüssigen Ballasts entledigen: Der C33 verlor ein Karbon-Teil.
Ergebnis des 1. Trainings in Hockenheim
Die Technik: Wie die FIA bestätigt hat, fährt in Hockenheim kein Team mit dem vernetzten Fahrwerk, auch genannt FRIC. Manche Teams verlieren durch das Verbot mehr, andere weniger. Sonst gab es die üblichen Experimente: Ferrari wechselte zwischen verschiedenen Heck-Lösungen, mal mit zwei, mal mit einer Strebe zum Heckflügel. Auffällig waren zahlreiche Verbremser der Mercedes-Piloten. Nico Rosberg hatte bereits angekündigt, am Freitag eine neue Bremse testen zu wollen.
Das Wetter: Heiß! Schon um zehn Uhr vormittags stieg das Quecksilber auf 27 Grad, der Asphalt erhitzte sich bereits auf über 40 Grad. Weit und breit war keine Wolke zu sehen. Im Gegensatz zum Wochenende in Silverstone spielt der Wind in Hockenheim bislang keine Rolle. Für den Nachmittag werden noch höhere Temperaturen erwartet.
Schön anzusehen: Weil das Abtriebsniveau in diesem Jahr deutlich geringer ist, rutschen die Piloten wieder richtig durch das Motodrom. Erinnerungen an den alten Hockenheimring kommen auf, als die Flügel noch komplett flach gestellt waren.
Die Analyse: Wie immer sind die Abstände in Hockenheim eng - das ist der Kürze des Kurses geschuldet. Nur die Mercedes haben das übliche Polster - auch ohne FRIC. Drei Zehntel fehlen Alonso bereits auf P1. Von Rang 4 bis 16 trennen die Piloten aber nur etwas mehr als eine Sekunde. McLaren scheint, genauso wie Caterham, den größten Schritt gemacht zu haben - Vorteil FRIC-Verbot?
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