Romain Grosjean gesteht: sein bisher einziger Auftritt auf dem Hockenheimring war ein Rennen "zum Vergessen". Nach einer Strafversetzung verhagelte ihm das frühe Aus die Stimmung. Gegen den Kurs an sich hat Grosjean jedoch nichts einzuwenden. "Eines meiner ersten Rennen in einem Einsitzer war dort und ich bin über die Jahre in den verschiedensten Klassen und Serien dort angetreten", erinnert er sich.

"Die kürzere Variante hat vielleicht nicht mehr den Flair des alten Hockenheimrings, jedoch gibt es dort für gewöhnlich immer viele Überholmanöver und die Atmosphäre in der Stadion-Sektion ist unglaublich", schwärmt Grosjean. "Es ist ein weiterer Kurs, auf dem die Fans wirklich brillant sind und ihre Liebe und Wertschätzung für den Sport klar zeigen. Ich freue mich sehr, dorthin zurückzukehren."

Seine Hoffnungen ruhen auf dem derzeit wechselhaften Wetter in Deutschland, denn der E22 schien seiner Ansicht nach in Silverstone vor allem bei nasskühlen Bedingungen gut zu funktionieren. Ein Knackpunkt werden für den Lotus allerdings die langsamen Kurven, mit denen er bislang nicht gut zurechtkam. "Wir haben sehr hart daran gearbeitet, uns in langsamen Kurven zu verbessern", versichert Grosjean. "Hockenheim wird also ein guter Test, um zu sehen, wie weit wir diesbezüglich vorangekommen sind."

Teamkollege Pastor Maldonado rechnet mit einem schwierigen Wochenende in Hockenheim. "Der Belag ist sehr glatt, es gibt einige Kurven, in denen es auf Traktion ankommt und dann gibt es auch einige Geraden, auf denen man so viel Leistung wie möglich benötigt", betonte er. Allerdings schöpft er Hoffnung: "Unser letzter Motor, den ich beim Silverstone-Test eingesetzt habe, fühlte sich deutlich stärker an, das wird uns helfen."

Maldonado war auf dem Hockenheimring in der Vergangenheit bereits erfolgreich. Er gewann in seiner Meistersaison das GP2-Rennen und führte dabei mit Ausnahme einer Runde vom Start bis ins Ziel.

Lotus: Hockenheim Bilanz

Lotus in Hockenheim: Unter dem Namen Lotus war das Team aus Enstone erst einmal in Hockenheim zu Gast, wobei Kimi Räikkönen 2012 als Dritter durchaus erfolgreich abschnitt. Für Vorgänger-Rennstall Renault holte Fernando Alonso 2005 auf dem Weg zu seinem ersten WM-Titel den einzigen Sieg.

Romain Grosjean in Hockenheim: Das einzige Gastspiel des Franzosen vor zwei Jahren endete ernüchternd. Grosjean kam nicht über den 18. Platz hinaus.

Pastor Maldonado in Hockenheim: Auch Maldonado fuhr nur 2012 in Hockenheim. Mit Rang 15 wusste er nicht zu begeistern.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Wenn Pastor Maldonado schon meint, dass Hockenheim ein schwieriges Wochenende werden könnte, dann klingt das nicht besonders vielversprechend. In den letzten drei Rennen gab es keine Punkte, nur Toro Rosso ist derzeit in Schlagdistanz. Man kann also nur hoffen, dass Lotus bei den Testfahrten in Silverstone etwas gefunden hat, das dem E22 Beine macht, ansonsten sieht es erstmal düster aus. (Annika Kläsener)