165 vs. 161 - nach acht Rennen trennen die beiden Mercedes-Piloten vier Punkte. "Wir werden die beiden bis zum Schluss gegeneinander fahren lassen", betonte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff abermals nach dem Großen Preis von Großbritannien. Eine Einstellung, die Alain Prost begrüßt. "Das ist einfach fantastisch", betonte der vierfache Champion. "Die Formel 1 wurde viel kritisiert, aber sie ist immer noch fantastisch."

Der Kampf zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton ruft ihn ihm Erinnerungen an sein Duell mit Alain Prost wach. "In unserem Team gab es keine Nummer 1 oder Nummer 2. Wir beide kämpften um die Weltmeisterschaft ähnlich wie heute Rosberg und Hamilton. So etwas passiert höchstens alle 25 Jahre", erklärte Prost gegenüber Motorsport-Maagzin.com. Wer am Ende das Rennen machen wird, konnte er nicht beantworten.

"Das ist wirklich schwierig zu beurteilen. Nico ist sicherlich besser als vor ein paar Jahren. Er ist jetzt exakt der Fahrer, der er in dieser Situation sein muss. Lewis mag mehr Talent und Speed haben, aber ich weiß nicht, ob er konstant genug ist", gab Prost zu Bedenken. Für Mercedes ist es egal, wer von beiden den Titel holt, so lange der Konstrukteurspokal ans Team geht. "Unserer Fahrer wissen, dass es für uns wichtig ist die Konstrukteurs-WM zu gewinnen", erklärte Wolff. Doch Nigel Mansell warnt: "Es gibt dieses Jahr noch so viele Rennen. Wegen der neuen Regeln ist die Zuverlässigkeit die Herausforderung."

In Silverstone erwischte es Rosberg, Foto: Sutton
In Silverstone erwischte es Rosberg, Foto: Sutton

Die Schwachstelle: Zuverlässigkeit

Wenn der F1W05 eine Schwachstelle hat, dann ist es die Zuverlässigkeit. Zwei Ausfälle von Lewis Hamilton in Australien und Kanada, Ausfall von Nico Rosberg in Großbritannien. Hinzukommen Bremsprobleme wie in Montreal und Spielberg, trotzdem gibt sich Rosberg zuversichtlich. "Ich mache mir keine Sorgen. Wir kennen die Probleme und arbeiten daran", erklärte der Deutsche. Seinen Ausfall nahm er Recht gelassen - trotz verlorener 25 Punkte. "Ich stecke Energie nur in Dinge, die es wert sind. Ich muss einfach akzeptieren, dass es ein Zuverlässigkeitsproblem war. Wir müssen jetzt das Problem analysieren und beheben." Auf die Analyse ist auch Niki Lauda gespannt. "Das Getriebe macht an und für sich keine Probleme, deshalb bin ich sehr gespannt, was da schief gegangen ist", meinte Lauda.

Die Stärke: Pace

In punkto Pace kann Mercedes sich bereits zurücklegen. Der Abstand zu Konkurrenz war in Silverstone ähnlich groß wie beim Saisonauftakt in Melbourne. "Es ist unfassbar wie gut unser Auto ist. Somit können wir aufatmen, nachdem es in Spielberg so ausgesehen hatte als wäre die Konkurrenz näher dran", meinte Rosberg. Silverstone gilt als Maßstab, was die Motor-Performance und die Effizienz der Aerodynamik angeht - eine Tatsache, der man sich bei Mercedes bewusst ist und das Selbstbewusstsein weiter wachsen lässt. "Wir sahen von beiden Autos in der Anfangsphase eine unglaubliche Pace. Wir sahen zwei der weltbesten Fahrer, die sich am Limit bewegten und jede Runde, jeden Sektor alles gaben. Das war wirklich toll zum Anschauen", meinte Paddy Lowe.