Weil Ferrari einfach nicht in Fahrt kommt - die Scuderia hält knapp vor Halbzeit der Saison bei lediglich einem Podestplatz -, soll der italienische Rennstall nun daran interessiert sein, den ehemaligen Teamchef Ross Brawn zurück nach Maranello zu erholen. Wie der Corriere della Sera am Donnerstag berichtet, soll Brawn ein Angebot in Höhe von fünf Millionen Euro vorliegen.

Brawn mit seinen Nachfolgern bei Mercedes, Foto: Sutton
Brawn mit seinen Nachfolgern bei Mercedes, Foto: Sutton

Bereits im April dieses Jahres wechselte Ferrari die Teamführung aus und ersetzte den wenig erfolgreichen Stefano Domenicali durch Marco Mattiacci. Doch auch unter dem neuen Mann stellten sich keine nennenswerten Erfolge ein, weshalb man nun offenbar überlegt, Brawn zu einem Comeback zu überreden.

Der Brite wechselte 1996 gemeinsam mit Michael Schumacher von Benetton zu Ferrari und läutete mit dem Kerpener eine Erfolgsära ein, die ihres gleichen suchte. Unter Brawns Regentschaft wurde Ferrari sechs Mal Konstrukteurs-Weltmeister und Schumacher gewann fünf Mal den Fahrertitel.

Nachdem Brawn 2009 mit seinem eigenen Team den Titel gewonnen hatte, heuerte er 2010 als Teamchef bei Mercedes an. Am Ende des vergangenen Jahres erklärte der Brite seinen Rückzug vom Silberpfeil-Team.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Als Ross Brawn im Mai in Maranello gesichtet wurde, tat er es als einfachen Italien-Urlaub ab - steckte hinter dem Abstecher etwa doch mehr? Klar ist, dass es für Ferrari so nicht weitergehen kann, weshalb es aus Sicht der Scuderia durchaus nachvollziehbar wäre, nach Brawn zu angeln, dessen Fähigkeiten hinreichend bekannt sind. Vielleicht juckt es den Briten ja tatsächlich noch einmal in den Fingern, denn auf Dauer kann Rosen züchten auch ziemlich eintönig sein... (Philipp Schajer)