Kollektiver Frust bei Red Bull in Österreich. Daniel Ricciardo erzielte als Achter die einzigen Punkte für das Team auf dem Red Bull Ring. Es war das schwächste Ergebnis des Weltmeister-Teams in dieser Saison. Nach Sebastian Vettels vorzeitigem Ausscheiden lag es am jungen Australier, zumindest Schadensbegrenzung beim prestigeträchtigen Heimspiel zu betreiben.

Doch der Große Preis von Österreich war eine einzige Enttäuschung. "Das war unglücklich, wir hätten den Fans hier gern mehr geboten", so Ricciardo. "Wir haben alles versucht, aber leider konnten wir heute nicht mehr aus dem Rennen herausholen."

Das Team hatte sich auf dem Red Bull Ring mit seinen langen Geraden und Höhenunterschieden sowieso nicht allzu viel ausgerechnet - und so sollte es auch kommen. Die Power Unit von Motorenlieferant Renault hatte der Konkurrenz von Mercedes schlichtweg nichts entgegen zu setzen. "Das ist enttäuschend, aber so läuft es in der Formel 1", akzeptzierte Ricciardo die Pleite. "An diesem Wochenende gab es Teams wie Williams und Toro Rosso, die ein paar Updates hatten und hier größere Schritte gemacht haben."

Nicht mal der Stier konnte Red Bull helfen, Foto: Sutton
Nicht mal der Stier konnte Red Bull helfen, Foto: Sutton

Ricciardo durchgereicht

Für Ricciardo hatte das achte Rennen der Saison denkbar schlecht begonnen. Von Startplatz fünf wurde Vettels Teamkollege schon in der ersten Runde bis auf die zehnte Position zurückgeworfen. "Das war frustrierend", räumte Ricciardo ein. "Es ist nie schön, wenn es in der ersten Runde zurückgeht. Von der Linie weg war es eigentlich einer unserer besseren Starts. Wir waren pseudo-konkurrenzfähig." Ricciardo ordnete sich auf dem Weg in Kurve eins auf der Außenbahn ein, während sich die Konkurrenz innen positionierte. So hatte er auf der anschließenden Geraden keine Chance.

"Ich wurde auf der Geraden regelrecht überschwemmt", so Ricciardo. "Und so wie es aktuell läuft, haben wir auf den Geraden zu viele Probleme." Das Team war nicht glücklich über Ricciardos frühen Rückfall, wollte seinen Fehler aber nicht als Entschuldigung für die schwache Performance am Red Bull Ring gelten lassen.

"Der Speed hat nicht gepasst und wir haben keine Balance gefunden", gab Helmut Marko zu. "Auch ohne Zwischenfälle wäre Daniel maximal Fünfter oder Sechster geworden, und das mit deutlichem Rückstand." Ständiges Untersteuern und Probleme mit dem Reifenmanagement ließen am Ende kein besseres Ergebnis zu.

Crux des Red Bull in Spielberg: Die langen Geraden und zu wenig Power in der Unit, Foto: Sutton
Crux des Red Bull in Spielberg: Die langen Geraden und zu wenig Power in der Unit, Foto: Sutton

Hülkenberg als Highlight

Eigentlich hätte Ricciardo die Ziellinie nur als Neunter überquert, doch zumindest konnte er sich mit einem kleinen Highlight aus Österreich verabschieden. In der letzten Runde überholte er Vordermann Nico Hülkenberg auf der Außenseite von Kurve 4 und sicherte sich somit den achten Rang.

"Ich habe den ganzen Tag lang nichts Gutes gemacht, also dachte ich, dass ich irgendetwas tun muss", so Ricciardo mit einem kleinen Lächeln im Gesicht. "Ich hängte mich also an ihn ran, kam nah genug und dachte: Was zur Hölle, versuchen wir es. Ich hatte ja nicht viel zu verlieren." Mit 83 Punkten liegt Ricciardo weiter auf dem dritten Platz der Gesamtwertung. Sein Rückstand auf Spitzenreiter Nico Rosberg beträgt allerdings beachtliche 82 Zähler.