Das Rennen in Österreich scheint die ohnehin nicht gute Beziehung zwischen Red Bull und Mercedes weiter zu strapazieren. Zunächst sorgte der Hotelstreit für großes Aufsehen: Toto Wolff erklärte in Montreal, eine 70-köpfige Mercedes-Besatzung sei aus einem bereits gebuchten Hotel nahe des Red Bull Rings rausgeschmissen worden.

Wobei der Österreicher wohl nicht Red Bull Ring gesagt hat, denn dieser Name scheint bei Mercedes niemand über die Lippen zu kommen. Da wird lieber vom ehemaligen A1-Ring gesprochen - Hauptsache der Hauptkonkurrent wird nicht erwähnt. Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko wehrte sich gegen die Hotel-Vorwürfe. Mercedes habe die Buchung selbst storniert, so Marko und generell sei dieses Theater absichtlich inszeniert worden.

In Österreich angekommen provozierte Mercedes mit einem Plakat. "Heimspielberg" ist darauf zu lesen - für viele ein erneuter Nadelstich Richtung Red Bull. Doch Toto Wolff will nichts von einer Feindschaft mit Red Bull, im speziellen mit Dr. Helmut Marko wissen. "Das ist eine super Geschichte für die Medien, das gehört zum Entertainment. Die Wahrheit ist, es gibt keine Berührungspunkte zwischen uns beiden", so der Mercedes Motorsportchef gegenüber APA.

"Er ist nicht mein Ansprechpartner. Nikis Beziehung ist absolut ausreichend", legte Wolff nach. Niki Laudas Verhältnis zu Marko ist deutlich besser, Lauda nimmt seinen Landsmann oftmals im Privatjet mit zur Rennstrecke. Seit dem geheimen Pirelli-Mercedes-Test im vergangenen Jahr ist die Stimmung zwischen Wolff und Marko äußerst angespannt. Während Marko Lauda als 'Ehrenmann' und Freund bezeichnet, kann er mit Wolff nichts anfangen.

AVL-Test nicht illegal

Lauda und Marko verstehen sich, Foto: Sutton
Lauda und Marko verstehen sich, Foto: Sutton

Vor wenigen Wochen sorgte ein Test in Graz für großes Aufsehen. Red Bull soll bei AVL auf einem Rollenprüfstand getestet haben. Allerdings sind keine Details zum Test bekannt. Auch, ob wirklich Red Bull den Test durchgeführt hat, ist fraglich, angeblich habe Toro Rosso die Power Unit von Renault vor der Saison bei besagtem Test verbessern wollen.

"Wir sind darauf mit einem anonymen Brief aufmerksam gemacht worden", verrät Wolff. "Ich halte aber nichts vom Vernadern, das ist stillos. Die FIA ist der Regelhüter und der muss schauen, ob alles rechtens ist." In der Tat beschäftigt sich inzwischen der Automobilweltverband mit dem Test. Dass Mercedes die Untersuchung nicht weiter vorantreibt, könnte aber nicht nur mit Vertrauen in die FIA zu tun haben. "Nach unserem Wissens war es kein Aero-Test", so Wolff.