Wird Sergio Pérez von seiner Strafversetzung in Spielberg befreit? Zumindest werden die Stewards den Vorfall von Kanada noch einmal aufrollen wie die FIA in einer Presseaussendung am Freitag bekannt gab. Force India hatte sich mit einem Schreiben an die FIA gewandt und gegen die Strafversetzung von Pérez Einspruch erhoben. Als Begründung erklärte der Rennstall, dass die Rennstewards nach dem Crash keine Gelegenheit hatten, direkt mit dem Fahrer zu sprechen, da er zum Check ins Krankenhaus gebracht wurde.

Auch die Telemetriedaten würden laut Force India beweisen, dass sich Pérez nichts zu Schulden hat kommen lassen. "Aufgrund dieser neuen Elemente wird es am Freitag um 16 Uhr ein Meeting geben", teilte die FIA mit. Es handle sich im Fall von Pérez um außergewöhnliche Umstände, hieß es weiter. Pérez selbst gibt sich optimistisch: "Wir glauben, dass wir genügend Beweise haben um zu belegen, dass ich nichts falsch gemacht habe." Felipe Massa war in Spielberg hingegen immer noch fuchsteufelswild. Für den Brasilianer ist die Strafversetzung um fünf Plätze sogar noch zu milde.

"Wenn Sebastian etwas weiter in der Kurve gewesen wäre, dann wäre er verletzt worden. Deshalb sind fünf Plätze für mich sehr wenig, das ist nicht genug", stellte der Williams-Pilot klar. Das Gespräch mit Perez hatte Massa bereits in Kanada gesucht, doch der zeigte sich uneinsichtig. "Er ist einfach weggegangen!" In Spielberg zeigte sich Pérez allerdings etwas kompromissbereiter. " Vielleicht sollten wir uns zusammensetzen, um über den Unfall in Kanada zu sprechen", erklärte der Force India-Pilot.

Motorsport-Magazin.com befragte Christian Danner zu der heiklen Situation in der letzten Rennrunde des Kanada Grand Prix. "So wie ich das gesehen habe, lag die Schuld bei Felipe Massa", sagte der Motorsport-Magazin.com-Experte. "Und zwar aus zwei Gründen: Erstens fährt man nicht mit einem solchen Überschuss in den Gegner rein. Zweitens: Wenn man jemanden überholen will, dann sollte man ihm etwas Platz lassen. Und wenn er ihn nicht überholen wollte, dann war er ohnehin zu schnell, dann wäre er spätestens in der Kurve im Seitenkasten gesteckt."