Vor wenigen Tagen drohte Luca di Montezemolo noch, dass sich Ferrari aus der Formel 1 zurückziehen und sich dem Langstreckensport zuwenden könnte, doch mittlerweile will der Präsident der Scuderia davon nichts mehr wissen und ruderte deutlich zurück.

Montezemolo bittet Ecclestone zum Gespräch, Foto: Sutton
Montezemolo bittet Ecclestone zum Gespräch, Foto: Sutton

"Ich habe niemals behauptet, dass Ferrari die Formel 1 verlassen will. Wir haben jedoch das Recht und die Pflicht, an die Zukunft zu denken, da wir seit 64 Jahren dabei sind", sagte Montezemolo bei der 100-Jahr-Feier von Maserati in Modena.

Allerdings vertritt der Italiener weiterhin die Ansicht, dass sich die Königsklasse des Motorsports in einer Krise befindet, aus der es einen Ausweg zu finden gelte.

"Ich glaube, dass die Formel 1 gerade keinen besonderen Moment erlebt", sagte der 66-Jährige. "Wir müssen alle zusammen auf konstruktive Weise zur besseren Entwicklung beitragen. Die Formel 1 ist ein wunderbarer Sport. Ferrari hat die Pflicht, daran zu denken und in die Zukunft zu blicken."

Gipfel gefordert

Zuletzt forderte Montezemolo Bernie Ecclestone und Donald McKenzie, den Präsidenten des Formel-1-Rechteinhabers CVC, zu einem Treffen auf, um die Situation der Rennserie zu verbessern und den Unterhaltungswert der Show zu steigern.

In Montreal wurde viel Action geboten, Foto: Sutton
In Montreal wurde viel Action geboten, Foto: Sutton

Bei diesem Gipfel sollen neue Ideen entwickelt werden, damit die Formel 1 die oberste Messlatte im Motorsport bleibt - auf einer Ebene mit globalen Sportevents wie den Olympischen Spielen oder der Fußball-WM.

Alonso wünscht sich mehr Action

Unterstützung erhielt Montezemolo von Fernando Alonso. Der Ferrari-Pilot forderte im Vorfeld des Großen Preises von Österreich ebenfalls Veränderungen. "Es läuft nicht alles wirklich gut, wenn ein Team so stark wie Mercedes dominiert", erklärte Alonso.

Laut dem Spanier würden sich die Zuschauer deutlich mehr Action auf der Strecke wünschen, wie jüngst in Montreal. "Es war eine bessere Show. Das macht die Formel 1 aus. Wir hoffen, dass es so weitergeht", so Alonso.