Der Aufschwung war deutlich, aber nicht von langer Dauer. Nach dem Saisonauftakt in Melbourne führte McLaren die Konstrukteurswertung an. Kevin Magnussen katapultierte sich mit seinem zweiten Platz bei seinem Formel-1-Debüt in die Riege der Wunderkinder. Nur um bei den kommenden Rennen festzustellen, dass die Bäume eben doch nicht so hoch in den Himmel wachsen.

"Es war schwierig zu akzeptieren, dass wir in Malaysia und Bahrain nicht die Pace hatten", gesteht Magnussen im Interview mit Motorsport-Magazin.com. "Es war aber ganz sicher keine Eintagsfliege. Ich werde garantiert wieder aufs Podium fahren."

Noch ist sein McLaren dafür aber nicht gut genug gerüstet. "Es ist ein gutes Auto", meint Magnussen. "Wir brauchen nur mehr Downforce. Mir ist klar, dass das von außen schwer zu beurteilen ist, aber als Teil des Teams kann ich die Fortschritte spüren."

Zu wenig Erfahrung?

Super Einstand für Magnussen in Melbourne, Foto: Sutton
Super Einstand für Magnussen in Melbourne, Foto: Sutton

Dennoch gibt es durchaus negative Stimmen, die glauben, dass McLaren den MP4-29 mit zwei erfahrenen Piloten schneller und besser weiterentwickeln könnte als mit der Paarung Jenson Button und Magnussen. "Seine größte Schwäche ist seine mangelnde Erfahrung", gesteht Kevins Vater Jan Magnussen im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. Auch Button räumte in Barcelona ein, dass zwei erfahrene Piloten das Beste für ein Team seien.

"In meinen Augen ist es keine größere Herausforderung, für ein großes Team zu fahren", sagt Magnussen im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. Schließlich gehe dies im Vergleich zu einem kleineren Rennstall meistens auch mit einem schnelleren Auto einher. "Für mich ist es einfach klasse, bei McLaren zu fahren, weil ich das Team in- und auswendig kenne."

Magnussen: Mache den Mund auf

Kevin Magnussen im Gespräch mit Kerstin von Motorsport-Magazin.com, Foto: McLaren Mercedes
Kevin Magnussen im Gespräch mit Kerstin von Motorsport-Magazin.com, Foto: McLaren Mercedes

Auch Renndirektor Eric Boullier glaubt nicht, dass es eine größere Herausforderung sei, einen Rookie im Team zu haben. "Ein Junge wie Kevin macht seine Arbeit und gibt genügend Feedback auf die Fragen der Ingenieure", so Boullier. Den Rest erfahre man aus den detaillierten Rückmeldungen von Button. "Jenson ist sehr erfahren, aber auch ein netter Kerl, mit dem man gut auskommt", verrät uns Magnussen. "Für mich ist es klasse, jemanden wie ihn zu haben und von ihm lernen zu können."

Der Däne hat nicht das Gefühl, dass er das Team durch seine fehlende Erfahrung zurückhält. "Die Ingenieure wissen, dass ich nicht so erfahren bin, also sagen sie mir, was sie für richtig oder falsch halten, aber sie hören auch viel auf mich - darauf bin ich stolz", sagt Magnussen. "Ich bin nicht schüchtern, ich mache meinen Mund auf."

Dafür erhält er auch Lob von seinem Vater: "Er ist für sein Alter unglaublich reif - kein Vergleich zu mir mit 21 Jahren", sagte er uns. "Ich bin überzeugt, dass Kevin das Zeug zum Champion hat."

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