Kimi Räikkönen hat schon einmal begeisterter aus der roten Wäsche geschaut. Ja, der Iceman kann auch lächeln. In den vergangenen beiden Jahren bei Lotus war das sogar mehrfach zu beobachten. Motorsport-Magazin.com hat es gesehen. In der FIA-Pressekonferenz in Monaco war Räikkönen jedoch nicht unbedingt danach zumute. "Ich habe die Frage nicht verstanden", sagte er etwas missmutig und spielte hinterher an seinem Headset herum.
Wer dem Finnen etwas Böses möchte, könnte dies mit seiner bisherigen Saison vergleichen - wenn da nicht Barcelona gewesen wäre. In Spanien war er das gesamte Wochenende schneller unterwegs als sein Teamkollege Fernando Alonso - erstmals in dieser Saison. Doch dann kamen die Schlussphase des Rennens, verschiedene Strategien und zu allem Übel auch noch eine Überrundung durch die überlegenen Silberpfeile.
Räikkönen ist wieder da
Trotzdem könnte Barcelona der Beginn des Aufschwungs gewesen sein. "Kimi ist jetzt schon wieder da", glaubt Motorsport-Magazin.com Experte Christian Danner. "Kimi darfst du nie unterschätzen. Er hat etwas, was die anderen nicht haben." Manchmal ist es keine Lust, manchmal ein schier unbändiger Speed, besonders im Rennen.
Bei den ersten Saisonrennen plagten Räikkönen immer wieder Probleme mit den Bremsen an seinem Ferrari. Mit dem neuen Brake-by-Wire-System wurden auch einige andere Piloten nicht auf Anhieb warm. "In Barcelona scheint er sein Gefühl für die Bremsen zurückgefunden zu haben", erklärt Johnny Herbert im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Vielleicht war es das Wochenende, an dem die Saison für Kimi richtig begonnen hat."
Wende im Teamduell? Der Weltmeister von 2007 hält den Ball gewohnt flach. "Wir waren auch bei einigen anderen Rennen recht gut", betont er. "Aber natürlich hatten wir auch Probleme im Rennen oder Training, die das Gesamtbild zerstörten." Nichtdestotrotz räumt er ein, dass es in Spanien besser gelaufen sei. "Aber ehrlich gesagt waren unsere Platzierungen nicht das, was wir uns als Team erhoffen. Es liegt also noch verdammt viel Arbeit vor uns."
Ferrari nicht urplötzlich an der Spitze
Immerhin gehe es Schritt für Schritt oder vielleicht eher Schrittchen für Schrittchen vorwärts. "Denn die anderen Teams verbessern sich ebenfalls", so Räikkönen. "Die Probleme sind nicht einfach zu beheben. Wir werden nicht urplötzlich vorne sein. Wir wissen, wie das Spiel funktioniert und wie stark wir uns verbessern müssen. Deshalb müssen wir hart weiter arbeiten und dann werden wir es eines Tages schaffen."
Für Monaco hat sich Räikkönen eine gute Punkteplatzierung auf den Aufgabenzettel geschrieben. Wie stark sich die neuen Power Units auf das Fahren in Monaco auswirken werden, möchte er noch nicht einschätzen. "Wenn dein Auto gut ist, spielt es keine Rolle, wo man fährt", so Räikkönen. "Man weiß dann einfach, wie es sich verhält und es passt."
Durch das größere Drehmoment der neuen Power Units und den geringeren Grip durch die Aerodynamikeinbußen werden sich die Autos im Fürstentum allerdings etwas anders fahren lassen. "Warten wir es ab, aber ich denke, dass wir uns seit dem Winter gesteigert haben." Vielleicht wird Monaco mit seinen besonderen Umständen dann nach Barcelona der zweite Wendepunkt für den Iceman in dieser Saison.
diese Formel 1 Nachricht