Wenn Mercedes zu schlagen ist, dann in Monaco, lautet der allgemeine Tenor vor dem Klassiker im Fürstentum. In den fünf bisherigen Saisonrennen war gegen Lewis Hamilton und Nico Rosberg kein Kraut gewachsen - die Silberpfeil-Teamkollegen fuhren die Siege stets unter sich aus. Doch weil Monaco in jeder Beziehung anders ist, darf sich die Konkurrenz Hoffnungen machen, dass die Wettfahrt an der Côte d´Azur nicht erneut zu einem Fall für Zwei wird.

Massa hat Red Bull auf der Rechnung

Kam es auf den bisherigen Kursen in erster Linie auf Motorkraft an, über die Mercedes im Überfluss verfügt, verlangt Monaco von den Boliden andere Eigenschaften. "Monaco ist keine Powerstrecke, sondern Grip, Abtrieb und Traktion sind hier die Hauptsachen, die die Rundenzeit ausmachen", erklärt Force-India-Pilot Nico Hülkenberg, der dank des Mercedes-Turbos den besten Saisonstart seiner Karriere hinlegte.

Am ehesten könnte es Red Bull gelingen, den Silberpfeilen paroli zu bieten, auch wenn der Renault-Motor trotz verbessertem Benzin und rund 10 PS mehr noch immer nicht auf Augenhöhe mit dem Mercedes-Aggregat operiert. Für das Weltmeisterteam spricht nicht zuletzt die ausgeklügelte Aerodynamik, die von Designguru Adrian Newey ersonnen wurde.

"Wenn man sich ansieht, wie sich seit dem ersten Rennen verbessert haben und wie stark sie im letzten Sektor in Barcelona waren, könnte das die beste Strecke für Red Bull sein", hat Williams-Pilot-Felipe Massa die einstigen Seriensieger auf der Rechnung. "Ich weiß nicht, ob sie vor Mercedes sein können, aber ich denke, es könnte die beste Strecke für sie sein."

Rosberg warnt, Vettel ist vorsichtig

Auch im Hause Mercedes ist man sich bewusst, dass der Vorsprung auf die Gegnerschaft in den Häuserschluchten Monacos wohl geringer als andernorts ausfallen wird. "Red Bull ist eine Gefahr an diesem Wochenende", warnt Vorjahressieger Nico Rosberg eindringlich vor der Weltmeistermannschaft. "Sie haben ein gutes Auto und hier ist die Motorenpower weniger wichtiger. Ich erwarte, dass sie viel näher sein werden."

Kommt es in Monaco zum Duell?, Foto: Sutton
Kommt es in Monaco zum Duell?, Foto: Sutton

Red Bull selbst sieht sich trotz der vermeintlich guten Ausgangslage jedoch keineswegs in der Favoritenrolle, sondern schiebt diese klar Mercedes zu. "Sie werden stark sein, außerdem sind Nico und Lewis hier sehr gut", ist Sebastian Vettel überzeugt. "Sie gilt es zu schlagen."

Am ehesten würde der Konkurrenz vermutlich ein turbulentes Rennen in die Karten spielen, in dem das Safety-Car den Vorsprung der Silberpfeile immer wieder annulliert. "Vielleicht sind wir ein bisschen näher dran", sieht Vettel sein Team immerhin nicht ganz chancenlos. "Barcelona war zumindest bei der Race-Pace ein Fortschritt."