Sir Jack Brabham ist tot. Der dreimalige Formel-1-Weltmeister verstarb am Montagmorgen im Alter von 88 Jahren in seiner australischen Heimat Gold Coast. Brabham hinterlässt seine Frau Margaret und seine drei Söhne Geoff, Gary und David.

"Das ist ein sehr trauriger Tag für uns", sagte Brabhams jüngster Sohn David. "Mein Vater ist heute Morgen im Alter von 88 Jahren friedlich verstorben. Er lebte ein unglaubliches Leben und hat mehr erreicht, als sich irgendjemand erträumen könnte. Durch sein erstaunliches Vermächtnis, das er hinterlassen hat, lebt er weiter."

Sir Jack Brabham 1960 im Cooper, Foto: Sutton
Sir Jack Brabham 1960 im Cooper, Foto: Sutton

Der Australier gewann seine drei Titel in den Jahren 1959 und 1961 mit Cooper. 1966 sicherte er sich als einziger Fahrer in der Geschichte der Formel 1 den Titelgewinn in einem selbst gebauten Rennwagen. Zwischen 1955 und 1970 nahm Brabham an 126 Rennen teil, von denen er 14 gewann, 31 Mal auf dem Podium stand und 13 Mal von der Pole Position startete.

In der ewigen Siegerliste der Königsklasse wird er auf der 18. Position gleichauf mit Graham Hill und Emerson Fittipaldi geführt. Brabhams erster Grand-Prix-Sieg datiert auf den 10. Mai 1959 zurück, als er den Großen Preis von Monaco gewann. Dem Ort, an dem die Formel 1 am kommenden Wochenende gastiert. Seinen letzten Sieg feierte Brabham am 7. März 1970 in Südafrika im Brabham BT33.

Im Jahr 1979 wurde Brabham von Königin Eisabeth II. zum Ritter geschlagen. 2008 wurde ihm die Auszeichnung zum Officer des Order of Australia für seine Verdienste um den Motorsport als Botschafter, Mentor und Promoter für Sicherheit verliehen.

Jack Brabham 1959 in Monaco, Foto: Sutton
Jack Brabham 1959 in Monaco, Foto: Sutton

Brabham: Einzigartige Legende

John Arthur Brabham ist Jahrgang 1926, Einzelkind und Sohn eines Gemüsehändlers aus Sidney. An eine Karriere als Fahrer und obendrein in Europa hatte er anfangs überhaupt nicht gedacht. Dafür war er vielzusehr Techniker. Seinen ersten Grand Prix Rennwagen, den Cooper Alta, hatte er sich selbst gebaut. Und seinen letzten, den Brabham Ford BT33 eigentlich auch. Ohne Jack Brabham hätte John Cooper niemals zu Weltruhm kommen können.

Brabham war bei weitem nicht der einzige Grand Prix-Pilot, der seine eigenen Rennwagen baute. Aber zu Lebzeiten der mit Abstand erfolgreichste. Seine Autos gewannen mit ihm selbst 1966 und mit Denny Hulme 1967 die Fahrer- und die Konstrukteurweltmeisterschaft und auch der Motor, ein australischer Repco V8, anfangs noch auf einem Serienblock von Oldmobile basierend, war beinahe ein Produkt des eigenen Hauses. Brabham ist der einzige Fahrer in der Geschichte der Formel 1, der den WM-Titel mit einem Auto gewann, das seinen Namen trug.

Black Jack - eine unvergessene Legende der Formel 1, Foto: Sutton
Black Jack - eine unvergessene Legende der Formel 1, Foto: Sutton

In den Achtziger Jahren, gelangen noch zwei weitere Fahrertitel mit einem gewissen Nelson Piquet und mit Motoren von Ford und BMW. Da hatte sich der Firmengründer längst aus dem Alltagsgeschäft zurückgezogen und das Team war erst an Ron Tauranac, wenig später an Bernie Ecclestone verkauft worden.

25 Jahre nach seinem Rückzug als Fahrer und Konstrukteur griff der Australier dennoch noch einmal für kurze Zeit aktiv ins Geschehen ein. 1994 im Simtek Team als Partner von Nick Wirth und des deutschen Konrad Schmidt und mit seinem Sohn David als Fahrer.