Wie hat es sich angefühlt, die ersten Punkte für das Team in Spanien zu holen?
Romain Grosjean: Es ist wirklich großartig für das ganze Team und sie haben es sich redlich verdient. Die Jungs in Enstone und an der Strecke haben sehr hart gearbeitet und wenn du bedenkst, wie weit wir uns seit Australien gesteigert haben, ist das doch ein gewaltiger Schritt nach vorne. Ich bin sehr stolz auf alle und mit unserer Arbeit momentan sehr zufrieden. Es war eine tolle Belohnung für uns alle.

Was bedeutet Monaco für dich?
Romain Grosjean: Zunächst einmal ist es inoffiziell natürlich der Frankreich Grand Prix! Es war wirklich großartig letztes Jahr, die volle Unterstützung der vielen französischen Fans vor Ort zu genießen. Die ganzen Flaggen und Banner waren doch sehr beeindruckend. Und natürlich hat der Kurs in Monaco einzigartige Herausforderungen zu bieten, die das Rennen sehr speziell machen. Als Fahrer musst du da stets ruhig und entspannt bleiben, denn jeder kleine Fehler wird sofort bestraft. Ich war in der Vergangenheit oft sehr schnell, hatte aber auch oft Kontakt mit der Mauer. Es ist immer ein sehr aufregender und auch glamouröser Grand Prix und auf gewisse Weise ein Schritt ins Ungewisse, da Vorhersagen dort fast nicht möglich sind. Es ist eine verrückte Woche mit all dem Fokus und der Aufmerksamkeit, aber jeder liebt Monaco.

Was ist deine Lieblingsstelle der Strecke?
Romain Grosjean: Mit Sicherheit nicht die Wände! Ich mag die Casino-Kurve sehr, denn sie ist sehr schön, schnell und man hüpft auch ein klein wenig. Das schwierigste Stück ist jedoch die nächste Sektion mit den Kurven Mirabeau, Loews und den beiden Portier-Kurven, da du da wirklich hart arbeiten musst, um schnell zu sein.

Wie groß wird die Herausforderung, die neue Generation der Formel-1-Boliden in Monaco zu fahren?
Romain Grosjean: Es wird eine ziemliche Herausforderung werden. Wir werden viel weniger Grip als noch in vergangenen Jahren haben und werden deshalb vor allem mit dem Gasfuß sehr vorsichtig justieren müssen. Im Hinblick auf das Motormapping, das Drehmoment, das Energie- und Spritsparen denke ich ehrlich gesagt, dass es in Monaco deutlich einfacher sein wird als auf vielen anderen Kursen, denn die Renndistanz ist kürzer und wir sollten eigentlich keine Probleme bekommen. Natürlich müssen wir die Fahrbarkeit unseres Boliden auf dieser engen und anspruchsvollen Strecke maximieren, aber das wichtigste in Monaco ist es, dem Auto einfach zu vertrauen und Selbstbewusstsein zu entwickeln.

Roamin Grosjean hofft, dass die dunklen Zeiten für Lotus nun vorbei sind, Foto: Sutton
Roamin Grosjean hofft, dass die dunklen Zeiten für Lotus nun vorbei sind, Foto: Sutton

Wie zufriedenstellend ist es, eine perfekte Runde in Monaco hinzubekommen?
Romain Grosjean: Wenn du eine sehr gute Runde beendet hast, merkst du das sofort, denn du musst dafür alles gegeben haben und in jeder Kurve und Ecke extrem eng an den Mauern vorbeifahren. Das ist wirklich etwas sehr Besonderes. Die Waage zu halten zwischen nicht zu sehr zu pushen aber auch nicht zu vorsichtig zu sein macht hier in Monaco wirklich eine Menge aus.

Ist es schwierig, während eines insgesamt derart vollgepackten Events konzentriert zu bleiben?
Romain Grosjean: Es ist wahr, dass es an diesen vier Tagen in Monaco fast schon ein wenig zu viel zu tun gibt. Ich werde jedoch auf jeden Fall Zeit für mich in meinem Hotelzimmer verbringen, mich konzentrieren und mich darauf vorbereiten, was ich hier zu tun habe. Für unsere Sponsoren ist dies auch ein Heimrennen und von daher für sie und auch uns eine Veranstaltung von gesteigertem Interesse.

Denkst Du, die jüngsten Entwicklungen am Lotus E 22 werden sich in Monte Carlos auszahlen?
Romain Grosjean: Das Hauptaugenmerk in Monaco liegt auf den extrem langsamen Kurven, die ehrlich gesagt nicht zu unseren größten Stärken gehören. Jedoch hat das Team bei den zweitägigen Tests in Barcelona bereits mit Hinblick auf diese Problematik gearbeitet. Eine wellige Fahrbahn und ein Belag mit sehr wenig Grip sind die weiteren Schwierigkeiten in Monaco und es wird für alle entscheidend sein, sich so gut wie möglich daran anzupassen, denn der Ausgang des Wochenendes hängt nun einmal maßgeblich davon ab. Wir werden hinsichtlich des Setups wie immer das Bestmögliche versuchen und natürlich kommt uns auch etwas zu Gute, dass Monaco keine Strecke ist, bei der du primär von der Motorenleistung abhängst. In Barcelona haben wir ja nicht nur die ersten Punkte geholt, sondern standen zudem auf dem fünften Startplatz. Wenn wir dies auch in Monaco hinbekommen, ist das natürlich schon einmal sehr gut für uns...