In China reichte es für Fernando Alonso noch für einen Platz auf dem Podium - in Spanien muss sich der Spanier zunächst nur mit Startplatz sieben zufriedengeben. Dabei ist sich der Weltmeister von 2005 und 2006 sicher, dass die Scuderia einen Schritt gemacht hat. "Einige Teile haben funktioniert, andere nicht. Aber das Auto ist besser geworden."

Wieso es trotzdem nur für Platz sieben reichte? Ein altbekanntes Problem in der Formel 1. "Wenn man ein paar Zehntel bringt, die anderen aber auch ein paar Zehntel bringen, dann ist man noch an der gleichen Position. Wenn sie weniger bringen, dann ist man näher dran und umgekehrt. Das ist nichts Neues und auch in diesem Jahr so."

Auch wenn der Ferrari nicht besonders konkurrenzfähig ist, Alonso musste sich auf seiner Heimstrecke auch seinem Teamkollegen geschlagen geben - nach den großen Abständen zuletzt eine kleine Überraschung. "Er war einfach schnell heute", so Alonsos Analyse. "Aber die 1,8 Sekunden Rückstand auf Mercedes ärgern mich mehr."

Angesprochene 1,8 Sekunden fehlten Alonso am Ende auf Pole-Setter Lewis Hamilton. Dabei sollte doch mit zahlreichen Updates alles besser werden. Dass ausgerechnet auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya der Abstand so groß ist, sei aber nicht zusätzlich schlimm. Von vielen wird die Strecke nahe der spanischen Metropole seit Jahren als Maßstab für die Aerodynamik des Autos angesehen.

Für Alonso ist das nicht mehr unbedingt so. "Ja, Barcelona war in der Vergangenheit die Referenz - aber ich weiß nicht mehr, ob das noch stimmt, ob sich hier wirklich zeigt, wie sich die Weltmeisterschaft entwickelt." Der Ferrari-Pilot spricht dabei aus Erfahrung: "Im vergangenen Jahr haben wir hier 60 Sekunden vor Mercedes gewonnen. Danach haben wir - bis heute - kein Rennen mehr gewonnen."

Mehrere Hoffnungsschimmer

Für den exorbitant großen Rückstand auf die Spitze hat der Asturier eine mögliche Erklärung gefunden. "Die Situation ist sehr schwierig, denn das Grip-Niveau ist so niedrig. Das ist zwar für alle so, aber es ist ein zusätzlicher Faktor, der den Abstand anwachsen lässt."

Die moderne Formel 1 ist fehleranfällig, Foto: Sutton
Die moderne Formel 1 ist fehleranfällig, Foto: Sutton

Im Rennen baut Alonso auf die neue fahrerische Schwierigkeit der Formel 1. "Es gibt hier so wenig Grip und die Autos rutschen so stark, dass 66 Runden sehr anstrengend werden - vor allem mit der Konzentration." Schon über das gesamte Wochenende häufen sich Fahrfehler, neben den harten Reifen zeigte sich auch, dass die beschnittene Aerodynamik die Autos in schnellen Kurven schwer kontrollierbar macht.

"Ein Podium wird schwierig - aber nicht unmöglich", so die Prognose. Allerdings müssten dazu alle Faktoren zusammenkommen: Ein guter Start, eine gute Strategie und etwas Hilfe der Konkurrenz. Zumindest beim Start darf Alonso auf die saubere Seite bauen. Und dann gibt es an diesem Wochenende noch etwas Positives für die Scuderia: "Force India ist zwei Punkte vor uns und Red Bull fünf. Force India strauchelt hier etwas und bei Red Bull hat Vettel Probleme. Wir wollen hier Punkte auf sie gutmachen."