Renault sieht sich im Duell der Motorenhersteller gegen Mercedes und Ferrari langsam im Aufwind. "Es sieht gut aus und wir haben viele Kilometer mit unseren vier Teams abgespult. Wir konnten die neue Spezifikation bereits weiterentwickeln. Es gibt noch Spielraum, den wir uns am Abend noch anschauen müssen. Aber zum ersten Mal in diesem Jahr können wir sagen, dass wir alles richtig gemacht haben", sagte Renault-Motorenchef Remi Taffin nach den beiden Trainings in Barcelona.

Seit dem letzten Rennen in Shanghai habe sich einiges getan, zum Spanien GP brachte man ein großes Software-Upadte. "Wir konnten in den vergangenen zwei Wochen an den Basics der Power Unit arbeiten. Wir wissen, wohin wir uns bewegen und was wir aus den Power Units holen können. Es ist noch ein weiter Weg bis wir hundert Prozent Leistung abrufen können, aber wir wissen jetzt, was wir erreichen können. Das stimmt uns optimistisch", so Taffin.

Am Samstag erstmalig bei hundert Prozent?

Zumindest die Anzahl der Defekte konnte mittlerweile drastisch reduziert werden, auch wenn Sebastian Vettels Red Bull am Freitag nach nur vier Runden wegen eines Kurzschluss im Kabelbaum lahm an der Box lag. Am Samstag könnten die Power Units zum ersten Mal an das Maximum getrieben werden, wie Taffin durchblicken ließ.

"In den ersten vier Rennen konnten wir maximal 95 oder 97 Prozent herausholen. Morgen im Qualifying werden wir versuchen hundert Prozent herauszuholen." Der Franzose schränkte allerdings ein: "Wir können nicht jede Runde des Rennens mit voller Kraft bestreiten, aber zum Beispiel in Monaco könnten wir es erreichen. Je weiter die Saison voranschreitet, desto mehr wird man die Power des Motors sehen."

Es gibt noch einige Problemzonen

Taffin gibt zu, dass die permanente Arbeit an den aktuellen Power Units die Entwicklung für das nächste Jahr beeinflusse: "Wir mussten das, was wir für 2015 entwickeln wollten, nach hinten verschieben. Aber wir können die Erkenntnisse des aktuellen Motors eins zu eins auf nächstes Jahr übertragen."

Dass es aber auch beim 2014er-Motor noch genug Arbeit gibt, ist Taffin und Renault klar. "Wir müssen es schaffen, dass die einzelnen Komponenten besser zusammenarbeiten. Wir können noch an vielen Punkten arbeiten: vor allem an der Software und dem Fuelflow." Gerade der Sprit sei ein heißes Thema, dort gebe es aber gute Zusammenarbeit mit Partner Total: "Wenn man eine komplett neue Motorengeneration hat, sind die Ansprüche an den Treibstoff natürlich komplett andere. Da gibt es noch Potenzial und wir arbeiten mit Total zusammen. Wir haben hier vielleicht noch Defizite, werden aber aufholen."