Dass sich manche Formel-1-Teams in keiner allzu rosigen finanziellen Situation befinden, ist gemeinhin bekannt. Bei einigen Rennställen dürfte die wirtschaftliche Schieflage mittlerweile aber so bedrohlich geworden sein, dass sie nicht einmal mehr fähig sind, ihren Motorenlieferanten rechtzeitig zu bezahlen.

Jean-Michel Jalinier, Chef von Renault Sport, verriet am Freitag in Barcelona, dass mehr als ein Kunde mit seinen Zahlungen an die Franzosen im Rückstand sei. Weil nicht davon auszugehen ist, dass Red Bull und Toro Rosso in finanziellen Turbulenzen sind, liegt der Schluss nahe, dass es sich bei den schwarzen Schafen um Lotus und Caterham handelt.

Sind Lotus und Caterham mit ihren Zahlungen im Rückstand?, Foto: Sutton
Sind Lotus und Caterham mit ihren Zahlungen im Rückstand?, Foto: Sutton

"Ich muss sagen, dass wir in keiner akzeptablen Situation sind, weil ein paar der Teams mit ihren Zahlungen im Verzug sind, was man sich in einer Zeit, in der man Ressourcen ausgeben muss, um aufzuholen, nicht leisten kann", sprach Jalinier Klartext.

Unterstützung einstellen

Der Franzose erklärte, dass sich Renault mit der Situation zwar "bis zu einem gewissen Punkt" abfinden würde, jedoch eine Deadline gesetzt habe, die nur "Wochen entfernt" sei. Im Extremfall wäre es sogar möglich, die Unterstützung der betroffenen Teams einzustellen. "Das ist eine Option", bestätigte Jalinier. "Man muss zunächst mit seinem Team arbeiten und die finanzielle Situation klären."

Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn hält nichts davon, dass derartige Meldungen verwendet werden sollten, um aufzuzeigen, dass die Formel 1 eine Budgetgrenze benötigt. "In erster Linie sollte die Vernunft siegen. Wenn wir uns anschauen, wie das in anderen Sportarten viel besser gelöst wird und wohin wir hier in der Formel 1 steuern, ist die Einführung einer Kostenkontrolle der einzige Weg", erklärte sie gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Wir sind in den vergangenen Jahren in eine Kostenspirale hineingeraten und müssen alles wieder auf ein vernünftiges Niveau bringen."