Dan Fallows bewegt derzeit die Formel 1. Der Brite verließ im vergangenen Jahr Red Bull, um bei McLaren anzuheuern, doch das Weltmeisterteam gab vor wenigen Wochen bekannt, dass Fallows die Nachfolge von Peter Prodromou als Head of Aerodynamics antritt, der ab 2015 ebenfalls in Diensten von McLaren steht. Wie Ron Dennis am Samstag in Shanghai mitteilte, will sein Rennstall gegen Red Bull vor Gericht ziehen, da McLaren der Ansicht ist, mit Fallows einen aufrechten Vertrag zu haben.

Christian Horner sieht die Sachlage naturgemäß anders. "Die Situation mit Dan ist sehr klar", sagte der Red-Bull-Teamchef. "Er hat sich entschlossen, Red Bull aus eigenen Gründen zu verlassen, aber wegen der Veränderungen bei McLaren entschied er sich, nicht zu ihnen gehen zu wollen. Es war zu 100% seine Entscheidung."

Laut Horner sei nicht Red Bull daran schuld, dass sich Fallows gegen einen Wechsel zu McLaren entschied. "Ich weiß nicht, wie man die Integrität des Teams in Frage stellen kann, weil es seine persönliche Entscheidung war", sagte der Brite. "Situationen ändern sich, wie Ron weiß - aufgrund seiner großen Erfahrung vermutlich besser als andere. Sklaverei wurde vor vielen Jahren abgeschafft und niemand kann gegen seinen Willen gezwungen werden, einen Job zu machen."

Weil sich die personelle Lage bei McLaren über den Winter verändert habe, habe sich Fallows für einen Verbleib bei Red Bull entschieden, wo er auch noch eine Weile bleiben werde, betonte Horner, der sich eine Spitze nicht verkneifen konnte. "Es ist für McLaren einfach, von ihren größeren Problemen abzulenken… es ist einfach zu sehen, warum sie nach einem Aerodynamiker suchen. Wir denken, ihr Fokus sollte eher auf anderen Dingen liegen."

Außergerichtliche Einigung?

Trotz seiner Ankündigung, Red Bull verklagen zu wollen, hofft Dennis, dass sich die beiden Parteien doch noch außergerichtlich einigen können. "Es liegt an Christian", forderte er den Red-Bull-Teamchef nach dem Grand Prix in China zum Gespräch auf. "Wir haben alles getan, damit sie wissen, dass es einen Vertrag gibt. Wir haben ihnen Nachrichten gesendet, aber sie haben sie ignoriert."

Weil die Emails unbeantwortet blieben, sei es nun Horners Pflicht, sich mit McLaren an einen Tisch zu setzen und eine Lösung zu finden. "Wir sind nicht glücklich, Leute auf korrekte und professionelle Art unter Vertrag zu nehmen, nur um herauszufinden, dass diese Verträge nicht eingehalten werden", klagte Dennis. "Besonders stört mich, dass diese Leute nicht nur ihre Meinung ändern, sondern dazu angestiftet wurden. Leute wurden angestiftet, ihre Verträge zu brechen, das ist einfach falsch."