Zwei Rennen zum Vergessen - sowohl in Bahrain vor zwei Wochen als auch aktuell in China ging McLaren leer aus. Jenson Button verpasste als Elfter knapp die Punkteränge, während Kevin Magnussen sich mit einem enttäuschenden 13. Rang begnügen musste. Hinzu kommt die Schmach mit einer Runde Rückstand auf Sieger Lewis Hamilton die Ziellinie überquert zu haben. "Das Rennen fühlte sich wie eine Ewigkeit an, weil wir nichts tun konnten", klagte Magnussen.
Wie schon im Qualifying bekamen die Piloten die Vorderreifen des MP4-29 in den langsamen Kurven nicht zum Arbeiten. "Das Rennen war für uns unglaublich schmerzhaft. Wie schon im Qualifying haben wir keine Temperatur in die Reifen bekommen und ziemlich schnell Probleme mit Graining bekommen", erzählte Button. Jeglicher Versuch das Graining zu verhindern bzw. zu minimieren, scheiterte. "Das Graining war immer da. Wir waren in jedem Bereich am Auto am Maximum, der Frontflügel war extrem hoch gestellt - so hoch wie noch nie zuvor. Es hat nichts geholfen, es ist zum Verrückt werden", verriet der McLaren-Pilot.
Wo ist der Speed geblieben?
"Ich denke schon, dass wir ein gutes Auto haben, aber wir kriegen die Reifen einfach nicht zum Arbeiten und das ist in diesen Tage ein immenses Problem", fuhr er fort. Doch nicht nur die Reifenproblematik bereitet dem Briten Kopfzerbrechen, sondern auch der im Vergleich zu den vorhergehenden Rennen verlorengegangene Speed.""Wir lagen viel weiter zurück als im letzten Rennen. Ich denke nicht, dass die anderen so viele Entwicklungsteile an die Strecke gebracht haben. Ich habe keine Ahnung, was wir machen sollen. Das Ergebnis ist unglaublich enttäuschend", gestand Button.
Auch Magnussen stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Geht es nach dem Dänen, dann ist der mangelnde Abtrieb die größte Schwachstelle des Autos. "Das Auto fühlt sich gut an, es fehlt ihm einfach an Grip. Diesen Schwachpunkt gilt es so schnell wie möglich zu beheben", betonte Magnussen und rennt damit bei Renndirektor Eric Boullier offene Türen ein. "Wir wissen, dass es unserem Auto insgesamt an Performance fehlt und dass es eine Konsequenz des mangelnden Abtriebs ist", gab Boullier seinem Fahrer Recht. Einem generellen Rückschritt bei McLaren dementiert er allerdings.
Keine Abwärtsspirale
"Das heutige Ergebnis ist enttäuschend, ist aber vor allem dem Streckenlayout geschuldet. In Shanghai werden jene Teams, denen es an Grip mangelt, hart bestraft. Und die Tatsache, dass wir bei den niedrigen Temperaturen die Reifen nicht zum Arbeiten bekommen haben, hat unserer Performance zusätzlich geschadet", betonte Boullier. Die Statistik zeigt allerdings ein anderes Bild: in Australien fuhren beide McLaren-Piloten auf das Podium, was dazu führte, dass McLaren zwischenzeitlich die Konstrukteurswertung anführte. Mittlerweile ist der britische Traditionsrennstall auf Rang fünf zurückgefallen - eine Folge dessen, dass McLaren weder in Bahrain, noch in China Punkte holte.
Auf Leader Mercedes hat das Team 111 Punkte Rückstand. Nichtsdestotrotz gibt man sich bei McLaren hoffnungsvoll. "Das nächste Rennen ist erst in drei Wochen. Diese Pause werden wir nutzen, um an den Schwachstellen des Autos zu arbeiten. Wir wissen, was zu tun ist und werden Tag und Nacht arbeiten", versprach Boullier Fortschritte. Doch Button befürchtet, dass die geplanten Updates für den Spanien GP nicht ausreichen werden. "Die Teile werden nicht ausreichen, um die Lücke zu den schnellsten Autos zu schließen. Aber ich weiß, dass die Jungs in der Fabrik ihr Bestes geben. Hoffentlich bleiben sie trotz der zuletzt enttäuschenden Ergebnisse motiviert."
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