Sie fahren wieder! Im Albert Park zu Melbourne begann am Freitag die 64. Formel-1-Saison. Zwei Mal rückten die neuen Boliden mit ihren Power Units auf die Strecke aus. In beiden Trainings zeigten sich, wie bei den Testfahrten vor Saisonbeginn, noch einige Kinderkrankheiten an der neuen Fahrzeuggeneration.

Die Platzierungen: Mercedes gab die Pace vor: Lewis Hamilton schnappte seinem Teamkollegen Nico Rosberg die Bestzeit weg. Anderthalb Zehntel trennten die beiden Silberpfeil-Fahrer. Fernando Alonso reihte sich eine halbe Sekunde dahinter ein. Sebastian Vettel zeigte mit 39 Runden und der viertbesten Zeit einen Aufwärtstrend bei Red Bull. Jenson Button, Daniel Ricciardo, Kimi Räikkönen und Valtteri Bottas komplettierten die Top-10.

Die Zwischenfälle: Wie im 1. Training verirrten sich einige Fahrer in die nicht gerade umfangreichen Grünflächen neben der Strecke im Albert Park. Die neue Fahrzeuggeneration lässt die Piloten wie erwartet noch stark kämpfen. So rutschte auch Weltmeister Sebastian Vettel neben die Bahn. Eine brenzlige Situation erlebte Vettel gut 20 Minuten vor Trainingsende, als er den Sauber von Esteban Gutierrez überholte, dieser aber mitzog und es leicht staubte. Zum Glück für beide ging die Aktion ohne Unfall aus. Weniger Glück hatten Nico Hülkenberg und Romain Grosjean - die beide vier Minuten vor Ende ins Kiesbett abflogen und stecken blieben.

Die Zuverlässigkeit: Nachdem Caterham bereits das erste Training verpasste, gab es für Kamui Kobayashi eine weitere Hiobsbotschaft: Ein Problem mit dem Benzinsystem bedeutete, dass der Motor ausgebaut werden musste. Somit kam er auch im 2. Training nicht zum Einsatz. Bei Ferrari setzte sich die Pechsträhne von Kimi Räikkönen fort, der schon im 1. Training Probleme hatte. Diesmal blieb er bei einem Probestart am Boxenausgang stehen.

Das 1. Training: Die neue Saison begann mit Alonso, Hamilton und noch mal Alonso. Der Spanier fuhr als erster Pilot in der neuen Formel-1-Ära auf die Strecke. Kurz darauf blieb Hamilton auf seiner Installationsrunde als erster Fahrer des Jahres stehen - ein falsch kalibrierter Sensor führte zu einer Notabschaltung des Motors. Training gelaufen. Am Ende war es wieder Alonso, der mit der ersten Bestzeit des Jahres glänzen durfte. Dazwischen gab es etliche Ausritte, allen voran der Toro-Rosso-Fahrer, die mit dem Brake-by-Wire kämpften, sowie viele Probleme bei Lotus, Caterham und Marussia.

Die Analyse: Auch nach zwei Freien Trainings ist die Ungewissheit in der Formel-1-Welt noch riesig. Dennoch gab es erste Anzeichen am Freitag. Mercedes ist wie erwartet schnell und kann viele Runden absolvieren - so lange nicht mal wieder irgendein Teil spinnt wie bei Hamiltons Sensor. Bei Ferrari hatte Alonso weniger technische Probleme als Räikkönen. Das zeigte sich auch in der Pace des Spaniers. Am Ende des Feldes teilen sich Lotus und Caterham die rote Laterne des Katastrophen- und Pannenfreitags.