Lotus steckt in Schwierigkeiten. Diesmal sind es jedoch Probleme sportlicher Art, während es im vergangenen Jahr vornehmlich hinter den Kulissen kriselte. Das Drama um Kimi Räikkönen, der nach ausstehenden Gehaltszahlungen mit einem Boykott drohte und schließlich die letzten beiden Rennen wegen einer Rückenoperation ausließ, steckt noch in den Köpfen. Nach der Verpflichtung von Pastor Maldonado, der eine zweistellige Millionensumme von Sponsor PDVSA im Gepäck hat, geht es dem Team aus Enstone finanziell inzwischen besser.

Bernie Ecclestone verfolgte das Geschehen mit Freude. "Ich dachte, dass wir ein paar Teams verlieren würden, das ist aber nicht der Fall gewesen - ich könnte mir also vorstellen, dass alles in Ordnung ist", so der 83-Jährige.

Ecclestone war wohl weniger um die Zukunft von Lotus als viel mehr um das Ansehen der Königsklasse besorgt. "Es ist nicht gut, ein Team in der Formel 1 zu haben, das seine Fahrer nicht bezahlt", bezog er sich gegenüber City A.M. konkret auf den Fall Räikkönen, der inzwischen zu Ferrari zurückgekehrt ist.

Gleichzeitig nahm der die Vorgehensweise von Lotus im vergangenen Jahr in Schutz: "Ist es besser, einen Fahrer nicht zu bezahlen, der nicht am Hungertuch nagt? Er hat einen Vertrag und sollte bezahlt werden, das stimmt schon. Aber ist es vielleicht besser, die Arbeiter zu entlohnen, die Hypotheken und Häuser haben? Das ist besser, und das hat Lotus auch versucht. Sie haben probiert, ihre Arbeiterschaft zu bezahlen."