Kein Titel, kein Titel, kein Titel. Ferrari erleidet seit Jahren körperliche Schmerzen. Das zumindest sagt der Präsident der Scuderia, Luca di Montezemolo. In diesem Jahr soll, nein, muss sich dieser Zustand ändern. Montezemolo hat bereits zu Jahresbeginn klar gemacht, dass für ihn 2014 nur der Gewinn von mindestens einem WM-Titel zählt.

"Ich habe von Domenicali und seinem Team den höchstmöglichen Einsatz verlangt", wiederholte Montezemolo am Tag vor dem ersten Freien Training der Saison in Melbourne seine Forderung nach Ergebnissen. "Ich weiß, dass sie alle ihr Bestes geben. Wir haben ein starkes Team, die beste Fahrerpaarung - beide sind erfahren und sehr talentiert - und jeder weiß, was er zu tun hat."

Montezemolo: FIA muss genau aufpassen

Die Probleme der Wintertestfahrten überspielt Montezemolo nicht. Er betont jedoch, dass man dabei sei, diese zu beheben. Gleichzeitig legte Ferrari einen intensiven Entwicklungsplan fest, den auch Fernando Alonsos Teamkollege Kimi Räikkönen im Auge hat. "Wir wissen, dass wir vom Auto noch viel erwarten können. Deshalb sind wir nicht besorgt", betonte der Finne. "Das Auto hat ein gutes Potential, wir müssen jedoch erst noch lernen, dieses voll auszureizen."

Dabei helfen soll die Tatsache, dass der Windkanal endlich korrekte Daten liefert. "Das war in den vergangenen Jahren nicht der Fall", weist Montezemolo auf den wunden Punkt hin.

Eine große Rolle kommt in diesem Jahr den neuen Regeln zu. "Diese bringen einige Graubereiche mit sich", betont Montezemolo. Gemeint sind die Spritbegrenzung, der maximale Benzindurchfluss oder die Software. "Dabei erwarte ich, dass die FIA absolut wachsam sein wird, um jegliche Art von Tricksereien zu vermeiden." Solche Tricks habe es in der Vergangenheit durchaus gegeben, so Montezemolo. "Das darf zum Wohle des Sports aber nicht mehr passieren."

Räikkönen: Motoren beeinflussen Topfahrer nicht

Der Iceman soll bei den Wintertests mehrfach gelächelt haben, Foto: Sutton
Der Iceman soll bei den Wintertests mehrfach gelächelt haben, Foto: Sutton

Den Einfluss der Regeländerungen auf das Kräfteverhältnis unter den Fahrern schätzt Räikkönen hingegen als gering ein. "Ich denke nicht, dass zwischen den Spitzenfahrern ein großer Unterschied besteht", sagt er. "Sicherlich machen die Reifen einen großen Unterschied aus. Der eine Reifen liegt manchem Fahrer besser als einem anderen. Aber davon abgesehen machen die Regeln zwischen den Topfahrern keinen großen Unterschied aus."

Nach ein paar Rennen rechnet Räikkönen damit, dass sich alle Fahrer an die neuen Power Units und das durch sie veränderte Fahrverhalten gewöhnt haben. Eine andere Reifenmischung oder gar Konstruktion hat in den Augen des Weltmeisters von 2007 einen viel größeren Einfluss. "Ja, die Motoren haben etwas mehr Drehmoment und man muss etwas vorsichtiger fahren, da man etwas weniger Grip als im letzten Jahr hat, aber sobald wir die Autos besser abgestimmt haben, wird es von Rennen zu Rennen einfacher werden", erklärt der Finne. "Auf diesem Gebiet haben wir bisher sehr gute Arbeit geleistet."