Nach acht Jahren als Stammfahrer bei Ferrari machte Felipe Massa Ende 2013 die Türen in Maranello hinter sich zu. Ein mehr als emotionaler Abschied, den der Brasilianer noch etwas länger hinauszögern wollte. Nun ist die Zeit in Rot Geschichte und wie in der Formel 1 beginnt auch für Massa eine neue Ära. Als erstes erkannte der Brasilianer, dass die Uhren in einem britischen Rennstall deutlich anders ticken. Die ganze Lebensart und Emotionalität sei in keiner Weise mit Ferrari zu vergleichen. "Bei Ferrari ist ein kleines Problem ein großes Problem, bei Williams behält es seine Größe", scherzte Massa zu den Unterschieden. "Die Art, Probleme zu akzeptieren, ist bei englischen Menschen anders."

Dennoch freut sich der 32-Jährige auf den neuen Abschnitt seiner Formel-1-Karriere, der für ihn ein ganz besonderer wird. "Es wird das erste Mal in meiner Formel-1-Karriere sein, dass ich ein Auto fahre, das mit etwas anderem als einem Ferrari-Motor angetrieben wird", so Massa, der seine Anfangszeit in der Formel 1 bei Sauber verbrachte. Umso mehr freut er sich nun, mit Mercedes im Heck unterwegs zu sein. "Das wird für uns einen großen Unterschied machen, um wieder konkurrenzfähig zu sein."

Denn genau das ist sein Ziel mit dem Traditionsteam. Massa ist fest überzeugt, dass seine Mannschaft den Weg zurück in die Erfolgsspur wieder finden kann. "Sie haben alles, um wieder erfolgreich zu werden und das ist Schlüsselfaktor Nummer eins", glaubt der Brasilianer. Nun ginge es darum, die guten Voraussetzungen auch ans Arbeiten zu bekommen. "Alle richtigen Zutaten sind vorhanden - nun müssen wir den Kuchen backen."

Auf das Gelingen und den Geschmack dieses besagten Kuchens baut Massa immense Hoffnung, denn der Brasilianer hat auch nach 12 Jahren in der Formel 1 die Hoffnung auf den Weltmeistertitel noch nicht aufgegeben. "Wenn ich das tue, werde ich mit der Formel 1 aufhören", ist Massa gegenüber der offiziellen Formel-1-Homepage sicher. "Wenn du deinen Erfolgshunger aufgibst, fährst du nicht mehr mit vollem Herzen Rennen." Das olympische Motto 'Dabeisein ist alles' reicht dem Vizeweltmeister von 2008 nicht aus. Er will endlich wieder Siege feiern und hat in Williams dabei den perfekten Partner gefunden. "Williams vermisst das Siegen und ich vermisse das Siegen - das sollte eine gute Basis für einen Start sein."

Dabei helfen soll ihm seine Startnummer 19. Bereits früher prangte diese Zahl auf seinen Autos und verhalf ihm zum einen oder anderen Erfolg. "Meine Nummer war immer die 19. Ich gewann einige Meisterschaften mit dieser Startnummer - und ich hoffe, dieser Trick klappt wieder", lachte der Brasilianer.