Eines muss man Caterham lassen: So sehr im Gespräch wie am Dienstag war die malaysische Truppe schon lange nicht mehr. Die eigenwillige Front-Konstruktion des Rennstalls sorgte aber nicht nur für erhöhte Aufmerksamkeit, sondern auch für einen wahren Shitstorm in den sozialen Medien.

Rasch tauchten Memes mit an Caterhams Nasenspitze aufgestecktem Besen und der Unterschrift "Caterham Track Cleaning Service" auf. Es wurde gescherzt, ob vielleicht Kamui Kobayashi das Auto bereits beschädigt habe, da Caterham dieses Design kaum ernst meinen könne. Und auch Ex-F1-Pilot und Kult-Twitterer Taki Inoue (18 Starts, 5 Zielankünfte) meldete sich zu Wort. War der Japaner, in einer ersten Reaktion noch einigermaßen fassungslos, scherzte er wenig später selbstironisch: "Am Ende des Tages sind die schönen Autos immer schnell und die hässlichen so langsam wie Taki Inoue."

An Caterham ging der Shitstorm über das Aussehen des Autos nicht spurlos vorüber. "Entweder die Leute lieben oder hassen es", sagte Marcus Ericsson, der am Dienstag die Jungfernfahrt mit dem CT05 bestreiten durfte. "Die Reaktion auf das Auto war gewaltig, aber mit ist nicht wichtig, wie es aussieht. Es zählt nur wie schnell es ist." Via Twitter veröffentlichte Caterham am Mittwoch im Sinne der Meinungsfreiheit einige ausgewählte Negativ-Tweets, in denen der Bolide als das hässlichste und ekelhafteste Auto aller Zeiten beleidigt wurde. Immerhin vermeldete der malaysische Rennstall allerdings am Abend den 200.000 Fan der offiziellen Facebook-Seite.

Dass der CT05 keine Schönheit wird, hatte Teamchef Cyril Aboteboul bereits in er Vorwoche angekündigt. "Es wird richtig hässlich. Die Autos erinnern mich ein wenig an die Alien-Filme, wo etwas aus dem Mund herausfährt", sagte der Franzose. Seit Dienstag wissen wir, was er damit meinte. "Kinder sollten eigentlich zu träumen beginnen, wenn sie ein F1-Auto sehen, aber ich weiß nicht, ob man Träume oder eher Alpträume bekommt, wenn man diese Autos ansieht", scherzte Abiteboul. Jetzt liegt es an Caterham, zu beweisen, das schön nicht immer schnell und im Umkehrschluss hässlich nicht immer langsam sein muss. Ein erster WM-Punkt im fünften Jahr des Bestehens wäre ein Anfang.