Caterham-Teamchef Cyril Abiteboul fordert die FIA auf, in der Diskussion um die geplante Budgetobergrenze die Führungsrolle einzunehmen und die Verantwortung nicht auf die Teams abzuwälzen. "Jeder beschwert sich, dass die großen Teams weniger egoistisch sein und an den Sport denken sollten, aber man muss sich in die Lage ihrer Teamchefs versetzen. Alles was sie wollen, ist gewinnen", sagte der Franzose und nahm Bezug auf seine eigene Mannschaft: "Ob Caterham hier ist und konkurrenzfähig sein kann oder nicht, ist ihnen egal. Daher denke ich, dass sich jeder wieder um seine Prioritäten kümmern muss."

Da jeder der elf Teamchefs seine eigenen Pläne und Ziele habe, liege es an der FIA, sich der für 2015 anvisierten Kostengrenze anzunehmen. "Ich glaube nicht, dass die Teams die Kapazitäten haben, um das zu regeln", betonte Abiteboul. "Die meisten Teamchefs sind Angestellte, die auch an ihre individuelle Performance denken müssen - und wenn sie nicht gut genug ist, konzentrieren sie sich auf ihre eigenen Probleme." Nicht zuletzt deshalb steht für den Caterham-Boss fest: "Es ist schwierig, ein Altruist zu sein. Die Formel 1 ist keine Charity."

Eine Frage der Verteilung

Caterham kämpft am Ende des Feldes, Foto: Sutton
Caterham kämpft am Ende des Feldes, Foto: Sutton

Vor allem die Verteilung der Preisgelder ist Abiteboul ein Dorn im Auge, denn diese habe dazu geführt, dass einige Teams mehr Geld ausgeben als sie haben, um erfolgreich zu sein. "Man kann Kostenreduktion durch die Art und Weise fördern, wie man das Einkommen verteilt, aber wir bewegen uns nicht in diese Richtung", erklärte der 36-Jährige und fügte hinzu: "Wenn man in diesem Geschäft ist, ist man extrem der Versuchung ausgesetzt, mehr auszugeben und zu investieren. Ich glaube, das ist die Strategie eines Teams wie Lotus."

Viele Rennställe seien bestrebt, möglichst erfolgreich zu sein, um den Erfolg zu Geld zu machen, was sich negativ auf ihre wirtschaftliche Bilanz auswirke, so Abiteboul, der jedoch anmerkte: "Aber können wir es ihnen verdenken? Nein. Sie nehmen einfach an dem Spiel teil. Sie sind überenthusiastisch, was das Racing-Element betrifft. Das ist ihr Ansatz." Lobend äußerte sich der Franzose hingegen über einen anderen Konkurrenten: "Sauber hat zum Beispiel einen völlig anderen Ansatz, um sicherzustellen, dass nur investiert wird, was sie haben. Das sind zwei unterschiedliche Geschäftsstrategien."