Blende zurück, Saison 2011. Der verstellbare Heckflügel hält Einzug in die Formel 1. Nach den ersten Überholmanövern hieß es: Formel Playstation, das hat doch mit Racing nichts mehr zu tun! Doch mit den Jahren ebbte die Kritik kontinuierlich ab, inzwischen ist das DRS fast vollkommen akzeptiert und Teil der Königsklasse. Zwischendurch gab es eine Änderung, die festlegte, dass der Flügel auch in den Sessions vor einem Rennen nur noch an ausgewiesenen Zonen flachgestellt werden darf - daran soll sich auch in Zukunft nichts mehr ändern. "Wir denken, dass es nur auf bestimmten Teilen der Strecke eingesetzt werden darf", verteidigte FIA-Renndirektor Charlie Whiting das aktuelle Reglement. "Es ist wichtig, dass es nur in gewissen Zonen eingesetzt wird und nicht für die maximale Zeitdauer."

Whiting outete sich als Anhänger der künstlichen Überholhilfe. "Ich bin ein riesiger Fan davon", sagte er. "Ich weiß, dass manche Leute dagegen sind und glauben, es sei nicht puristisch genug. Dieser Ansicht widerspreche ich komplett. Es setzt immer noch extreme Fähigkeiten des Fahrers voraus. Es ist ja nicht so, dass du in Kurve 1 fährst, überholst, weiterfährst und alles gut ist."

Whiting äußerte sich konkret zum Extrembeispiel Spa-Francorchamps mit seiner legendären Kemmel Straight zwischen Kurve 6 und 7 - einer schier unendlich langen Geraden, die gern für DRS-Überholmanöver genutzt wird. Hier würde in der Tat gelegentlich der Eindruck entstehen, dass DRS-Manöver zu einfach von der Hand gehen. "Das liegt aber nur am Speed, den die Fahrer am Kurvenausgang davor haben", so der Brite in Bezug auf Eau Rouge und Raidillon. "Wenn die Fahrer gleich schnell sind, muss der eine schon 0,3 Sekunden am anderen dran sein - und das benötigt ein gewisses Selbstvertrauen. Wenn sie zu Beginn der DRS-Zone den gleichen Speed draufhaben, fahren sie am Bremspunkt nebeneinander. Das ist eben die Theorie des DRS."