Pro: Sauber ist die beste Wahl

von Marion Rott

Sauber ist seit Jahren eines der konstantesten Teams der Formel 1 und sicher keine schlechte Wahl in Sachen Konkurrenzfähigkeit. Zwar blieben die Schweizer in der Konstrukteurs-Wertung über 20 Punkte hinter Force India zurück, aber die Tendenz ist klar: Sutil holte in der zweiten Saisonhälfte mit Force India sechs Punkte, Nico Hülkenberg mit Sauber deren 44. Zwar ist noch völlig unklar, wer mit den Regeln für 2014 am besten klarkommt, aber Sauber hat schon viele Änderungen miterlebt und fast immer die richtigen Antworten gefunden.

Wechselt Sutil das Cockpit?, Foto: Sutton
Wechselt Sutil das Cockpit?, Foto: Sutton

Für einen Wechsel zu Sauber würde auch sprechen, dass Sutil wieder neuen Wind in seine Karriere bringen könnte. Der Deutsche war seit dem Beginn des Teams - mit einer Unterbrechung 2012 - an Bord und fuhr sogar schon für den Vorgänger Spyker. Gewohnte Muster schleifen sich ein, schlechte Angewohnheiten und falsche Herangehensweisen werden zur Routine und fallen nicht mehr auf. Ein neues Umfeld und neuer Input könnten Sutil wieder Schwung und Auftrieb geben.

Zumal es in letzter Zeit teamintern immer wieder Schieflagen gab. Auch die Geschäftspolitik dürfte Sutil nicht gefallen, sollte er tatsächlich trotz unterschriebenen Vertrags auf der Straße landen. Force India und die Fahrerentscheidungen sind ohnehin ein zähes Procedere für die Piloten. 2013 musste Sutil bis Februar warten, bis die Unterschrift unter seinem Vertag trocken war. Bietet ihm Sauber eine deutlich frühere Entscheidung und damit die so wichtige Sicherheit für 2014, sollte er schnell zugreifen und nicht an Altem festhalten.

Contra: Kontinuität macht sich bezahlt

von Philipp Schajer

Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass nicht viele Personen Force India besser kennen als Adrian Sutil. Der Deutsche kam 2007 zum Vorgänger-Team Spyker und blieb dem Rennstall seither mit Ausnahme seiner unfreiwilligen Auszeit 2012 stets treu. Daher hat sich der Gräfelfinger mittlerweile einen Status erarbeitet, den er bei Sauber sicherlich nicht genießen würde, weshalb es sinnvoll wäre, ein weiteres Jahr bei den Indern anzuhängen. Gerade 2014, wenn das neue Reglement in Kraft tritt, kann es Gold wert sein, in einer gewohnten Umgebung zu arbeiten und sich nicht erst an ein neues Umfeld gewöhnen zu müssen.

Oder hängt er ein weiteres Jahr bei Force India an?, Foto: Sutton
Oder hängt er ein weiteres Jahr bei Force India an?, Foto: Sutton

Zudem gilt Force India als einigermaßen gut aufgestelltes Team. Vijay Mallya mag zwar mit seiner Fluglinie zuweilen für negative Schlagzeilen sorgen, doch der Rennstall selbst gilt als ordentlich finanziert, wie auch die Investitionen in die Infrastruktur beweisen. Auf der anderen Seite steht Sauber, wo noch immer nicht ganz klar ist, wie die Pläne der russischen Investoren konkret aussehen. Im schlimmsten Falle könnte Sutil sogar während der laufenden Saison aussortiert werden, wenn die Geldgeber auf einmal lieber einen ihrer Schützlinge im Cockpit sehen möchten.

Und schlussendlich sollte auch die sportliche Komponente berücksichtigt werden. Sowohl Force India als auch Sauber erlebten 2013 ein Auf und Ab und nahmen sich wenig, doch im nächsten Jahr sehe ich die Inder besser als die Schweizer aufgestellt. Ausschlaggebend dafür ist der Mercedes-Motor, der gemeinhin als stärkstes V6-Aggregat gilt und über dem Ferrari-Triebwerk anzusiedeln ist. 2014 ist Power King und nicht nur Lewis Hamilton weiß, dass die Jungs in Brixworth gute Arbeit leisten, die auch Force India zugutekommen wird.