Im fünften Rennen in Folge schaffte es Fernando Alonso nicht auf das Podium. Dennoch war der Spanier mit seinem Ergebnis in Austin zufrieden. "Platz fünf ist positiv für uns. Besonders wenn man bedenkt, wie schwierig dieses Wochenende verlaufen ist, und dass ich von der schmutzigen Seite starten musste", erklärte der Spanier, der schon zu Beginn einen Rang einbüßte. "Uns war klar, dass es am Start schwer werden würde unsere Position zu halten und tatsächlich verlor ich einen Platz an Perez."

Ferrari versucht im weiteren Rennverlauf über die Strategie zu punkten. "Im ersten Teil des Rennens waren wir nicht schnell genug und haben uns dafür entschieden, die Reifen zu schonen und erst rund um die Boxenstopps zu attackieren. Wir waren auf den harten Reifen konkurrenzfähiger, haben Perez und Hülkenberg überholt", erklärte Alonso, der sich gerne auch noch Lewis Hamilton geschnappt hätte. "Unsere Position gegenüber Mercedes hat sich zwar verbessert, aber wir waren nicht fähig, sie zu schlagen", so der Spanier, dem am Ende zwei Sekunden auf Hamilton fehlten.

Sein Rücken machte ihm zwei Wochen nach seinem Kerb-Sprung keine Probleme. "Mein Rücken ist in Ordnung und hat mich nicht gestört. Ich fühle mich jetzt zwar müder als sonst, aber ich habe jetzt drei Tage um mich auszuruhen, bevor es nach Brasilien geht. Wir müssen uns dort aber verbessern, wenn wir Rang zwei in der Konstrukteurs-WM noch erobern wollen", sagte Alonso. Da er nur zwei Punkte auf Hamilton verlor, sicherte sich der Ferrari-Star in Austin bereits fix den zweiten Platz in der Fahrer-WM. "Ich bin sehr stolz auf diesen zweiten Platz, auch wenn es nur ein kleiner Trost für mich ist. Ich bin quasi der erste der Sterblichen hinter Red Bull."

Teamchef Stefano Domenicali freut sich mit seinem Schützling. "Das heutige Ergebnis hat Fernandos außergewöhnliche Konstanz gezeigt. Aber zum dritten Mal in vier Jahren Vizeweltmeister zu werden, ist nur eine kleine Genugtuung im Kampf gegen die Red-Bull-Dampfwalze", wählte der Italiener gegenüber seinem Lieblingsrivalen eine martialische Sprache. Für das Abschneiden Ferraris fand er ebenso klare Worte: "Das Ergebnis an diesem Wochenende kann nicht gerade als zufriedenstellend bezeichnet werden. Das Rennen hatte keine dramatischen Momente und war quasi nach der ersten Runde entschieden. Unsere Leistung war erneut stark durch das Qualifying-Ergebnis beeinflusst und wenn wir gestern Platz fünf erobert hätten und auf der sauberen Seite gestartet wären, hätte man heute wahrscheinlich ein anderes Rennen gesehen."

In Sao Paulo muss die Scuderia 15 Punkte auf Mercedes gutmachen, um in der Herstellerwertung doch noch Zweiter zu werden. "Das Rennen um Platz zwei in der Konstrukteurs-WM ist noch immer offen, auch wenn wir unsere Augen jetzt auf Lotus richten müssen, die als Vierter aktuell die zweitstärkste Kraft in der WM sind. Wir begeben uns jetzt zähneknirschend nach Brasilien, müssen dort das Maximum aus dem Auto holen und ich erwarte mir eine Reaktion des Teams." Dazu müsse dann auch Felipe Massa wieder seinen Teil beitragen, der in Austin leer ausging. "Felipe konnte heute nicht mehr machen, ich bin aber sicher, dass er in Brasilien wieder konkurrenzfähig ist. Es wird sein letztes Rennen in Rot sein und das dürfte ein sehr emotionales Wochenende für das ganze Team werden", so Domenicali.