Best of the Rest - ein Titel, der selten so wertvoll war wie in dieser Saison. Weil Red Bull schlichtweg unschlagbar scheint, kann ein dritter Platz schon fast als Sieg angesehen wird. Im Qualifying zum US Grand Prix durfte sich Romain Grosjean mit dem Titel schmücken. Doch dem Franzosen ist Rang drei nicht genug: "Diese blauen Jungs scheinen verdammt schnell zu sein. Aber wir müssen trotzdem versuchen, sie zu schlagen."

"Das Rennen ist lang und wir müssen sehen, was wir mit der Strategie machen können", so der Plan des Franzosen. Dabei hatte das Wochenende für Lotus gar nicht so gut begonnen. "Es war kein einfaches Wochenende, weil wir gestern ein bisschen Probleme hatten", erklärte Grosjean. Weil Qualifying und Rennen in Europa zur Prime-Time ausgestrahlt werden sollen, startet das Rennen nicht wie gewohnt um 14:00 Uhr Ortszeit.

Das Qualifying wurde schon zur Mittagsstunde eingeläutet, entsprechend begann das dritte Freie Training um 09:00 Uhr. "Diese Bedingungen am Morgen sind nicht gut, weil ich es nicht mag so früh aufzustehen, das ist nicht einfach", scherzte der Lotus-Pilot. Im Qualifying hatte er aber scheinbar schon wieder zur Normalform gefunden. "Wir sind auf den Primes durch Q1 gekommen, obwohl wir das nicht so geplant hatten. Aber wir hatten die Pace."

Dabei kann sich der 27-Jährige nicht nur an seinem eigenen Resultat ergötzen. "Es ist schön für das Team, Heikki [Kovalainen] ebenfalls in den Top-10 zu haben - vor allem, weil Mercedes und Ferrari Probleme haben." Auf Ferrari fehlen Lotus in der Konstrukteurswertung 26 Punkte, ginge das Rennen so aus wie das Qualifying, könnte die Mannschaft von Eric Boullier elf Zähler auf die Scuderia gutmachen. Doch Lotus will mehr und dafür soll vor allem Heikki Kovalainen sorgen.

Ins kalte Wasser geworfen konnte der Ersatzmann von Kimi Räikkönen schon nach drei Trainingssitzungen eine respektable achte Startposition herausfahren. "Ich will keine Vorhersagen treffen, aber wir haben bei Kimi gesehen, dass er sich von ähnlichen Startpositionen ziemlich gut nach vorne kämpfen konnte", spielte der Finne auf die starken Aufholjagden seines Landsmanns an.