Fernando Alonso klagte nach seiner Off-Track-Einlage in Abu Dhabi über Rückenschmerzen. Der Ferrari-Pilot kam nach seinem zweiten Boxenstopp direkt neben Jean-Eric Vergne wieder zurück auf die Strecke. Um eine Kollision zu vermeiden - und den Franzosen zu überholen - wich der Spanier auf die asphaltierte Auslaufzone aus. Bei der Rückkehr auf die Rennstrecke überquerte er die Kerbs etwas unsanft und machte einen kleinen Hüpfer Richtung Rennstrecke.
Anschließend leuchtete die FIA-Lampe im Cockpit des F138. Das bedeutet, dass Alonso anschließend im Medical Center gecheckt werden musste - und, dass eine Verzögerung von mehr als 15 G gemessen wurde. Wie Ferrari gegenüber Motorsport-Magazin.com angab, wirkte sogar das 25-fache der Erdanziehungskraft auf den Spanier. Die Zahlen wirken in Anbetracht der harmlos aussehenden Einlage enorm groß, eventuell war die Messung auch fehlerhaft. Wir begaben uns auf die Suche und haben sie gefunden: Alonsos Kerb-Sprung-Vorbilder.
Die Top-3 der Kerb-Springer
Platz 3: Mark Webber, China 2012
Im vergangenen Jahr sorgte Mark Webber beim Großen Preis von China für eine nette Show-Einlage. Bei der Zufahrt auf die längste Gerade der Formel 1 ließ er sich etwas weit nach außen tragen und verwandelte seinen Red Bull in ein bockiges Pferd. "Ich machte ein paar Fehler, ich wurde in Kurven nach außen getragen, als ich pushen wollte. Es ist dort schwierig, da man auf die Marbles kommt", erklärte er die Situation. Webber konnte das Rennen zu Ende fahren und wurde am Ende Vierter.
Platz 2: Vitaly Petrov, Malaysia 2011
Vitaly Petrov blieb der Formel 1 nicht nur in Erinnerung, weil er 2010 rundenlang Fernando Alonso im Saisonfinale in Abu Dhabi hinter sich hielt und somit Sebastian Vettel indirekt zum Weltmeister machte. Auch seine spektakuläre Flugeinlage beim Malaysia GP 2011 hat es längst zum Klassiker geschafft. Der Russe war in Kurve 8 von der Ideallinie abgekommen und erwischte beim Versuch, auf die Strecke zurückzufahren, eine Bodenwelle und hob ab.
Als er wieder aufschlug, brach dabei die Lenkstange in seinem Renault und er musste aufgeben. "Ich verstehe ehrlich gesagt immer noch nicht, was ich getan habe", so Petrov anschließend. "Ich weiß, es ist schwierig, aber es sollte weniger wellig sein - denn man stelle sich vor, was passiert wäre, wenn etwas anders gelaufen wäre. Man könnte einen riesigen Unfall haben." Für das nächste Rennen musste sogar das Chassis seines Lotus getauscht werden.
Platz 1: Timo Glock, Australien 2008
Oft kopiert und doch nie erreicht: Timo Glocks Abflug beim Australien GP 2008. Bei seiner Rückkehr in die Königsklasse lernte Timo Glock auch die gefährliche Seite der Formel 1 kennen. Im Rennen kam der damalige Toyota-Pilot zu weit über die Streckenbegrenzung hinaus und hob spektakulär ab. "Ich bin dieses Wochenende schon einmal auf das Gras gekommen und es gab kein Problem. Diesmal ist das Auto einfach auf der Bodenwelle aufgeschlagen und ist abgehoben", so Glock.
Ernsthaft verletzt hat sich der Odenwälder damals übrigens nicht. "Es geht mir gut. Meine Hand hat natürlich geschmerzt da ich einen starken Schlag vom Lenkrad bekommen habe als ich gelandet bin, aber ich habe keine ernsthaften Schäden davongetragen und bin sicher, dass das kein Problem werden wird." Was Fernando Alonso wohl dazu sagen würde?
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