Keine Frage: Der Aufwärtstrend von Nico Hülkenberg hält weiter an. In den letzten drei Rennen holte der Sauber-Pilot Punkte, in Suzuka wird er genau wie in Korea von der siebten Startposition ins Rennen gehen. Einen weiteren Husarenritt wie vor einer Woche schließt Hülkenberg aber schon fast kategorisch aus. Zu stark sei die Konkurrenz von Ferrari und Lotus, zu hoch die Gefahr von hinten. "Leicht war es heute auf keinen Fall. Wir wussten, dass wir die Chance auf die Top-10 haben, da musste aber alles passen", sagte Hülkenberg nach dem Zeittraining zum Grand Prix von Japan.

Am Ende landete der Deutsche nur einen Wimpernschlag vor Fernando Alonso und Kimi Räikkönen, erwartet aber gerade deswegen ein schweres Rennen. "Wir dürfen uns nicht ins eigene Fleisch schneiden, weil wir den Ferrari und den Lotus hinter uns halten wollen, aber dadurch am Ende des Tages auf McLaren verlieren", warnt Hülkenberg, der auch Force India und Toro Rosso als Gegner im Kampf um Punkte sieht.

Positionen zu verteidigen, das wird in Suzuka ohnehin nicht so einfach, glaubt Hülkenberg. "In Korea musste ich die Tür ja nur ein paar Mal zu machen, insbesondere auf einer so langen Geraden konnte man sich ja gut vorbereiten." In Suzuka würde aber gerade bei der Anfahrt zur ersten Kurve und auf der langen Gegengerade die Gefahr lauern, überholt zu werden, zumal der Sauber auf den Geraden nicht ganz so schnell zu sein scheint wie noch zuletzt in Korea.

In Korea überzeugte Hülkenberg als Vierter, Foto: Sutton
In Korea überzeugte Hülkenberg als Vierter, Foto: Sutton

Abtrieb ist übrigens ein gutes Stichwort - der Wind bescherte den Formel-1-Piloten heute echte Glücksgefühle. "Durch den Wind ist die Strecke viel schneller geworden, in Sektor eins haben wir viel mehr Abtrieb gehabt, das war echt ein Unterschied und es hat viel mehr Spaß gemacht. Red Bull ist in dem Sektor ja noch einmal eine halbe Sekunde schneller, ich kann mir vorstellen, wie klasse es dann wohl ist."

Im Vorbereitung auf das Rennen kann Hülkenberg noch nicht ganz einschätzen, welche Rolle der Reifenabbau spielen wird. "Wenn es wieder so warm wird, ist das sicher ein Thema. Im Training war das auf den Prime-Reifen noch etwas stärker, aber da hatte ich auch mehr Sprit im Tank", so Hülkenberg, der vor dem Start eher zurückhaltend bleibt: "Ein achter Platz wäre klasse, unsere Erwartungen bleiben unten. Wir dürfen nicht auf einer Wolke schweben, sondern müssen realistisch bleiben. Und das ist der achte Platz und dahinter."