Martin Whitmarsh ist genervt: Vor dem USA GP in Austin plante McLaren gemeinsam mit Pirelli einen Test der 2014er Reifen, bei dem ein McLaren aus dem Jahr 2011 zum Einsatz kommen sollte. Durch Proteste anderer Teams verweigerte die FIA nun die nötige Zustimmung zu den Testfahrten. Besonders Force India war nicht von der Idee begeistert, dass der direkte Konkurrent um die Konstrukteursmeisterschaft kurz vor dem Rennen in Austin auf der Strecke testet und sich damit einen Vorteil für den Grand Prix verschafft.

McLaren-Teamchef Whitmarsh kann die Aufregung um den Test mit einem alten Auto nicht verstehen. "Ich denke, mit einem 2011er Auto die 2014er Reifen zu testen und dabei - bei allem Respekt für sie - Oliver Turvey und Kevin Magnussen am Steuer zu haben, hätte für uns nicht schrecklich viel Hilfe bedeutet", zeigte sich Whitmarsh verärgert. "Ich bin nicht überrascht, aber ich denke nicht, dass das besonders rational ist. Aber wir sind nun mal von Emotionen bestimmt, oder nicht?"

Dabei unterstrich der Teamchef klar, dass sich die Enttäuschung vonseiten McLarens in Grenzen hält, gleichsam sei es schade für Pirelli. Der Reifenhersteller steht für die kommende Saison vor einer großen Herausforderung - speziell, was die Hinterreifen angeht - und Whitmarsh ist nicht begeistert davon, dass Pirelli durch derartige politische Spielchen wichtige Testzeit genommen wird.

Für den Briten ist die Angelegenheit damit beendet und er wird nicht versuchen, die anderen Teams umzustimmen. "Die Leute fragten, ob wir versuchen sollten, Berufung einzulegen und zu streiten: Aber es geht mehr darum, wie es gesehen werden würde", erklärte der Teamchef. "Es ist nicht relevant, ob es ein Auto von 2011 und die 2014er Reifen sind - man kann sehen, dass die Leute es als 'McLaren bekommt einen Vorteil' aufbauschen würden."