Nach dem starken Saisonstart war für Force India in letzter Zeit nicht mehr viel zu holen. Zum Glück für die Inder ist McLaren in Monza nur um einen Punkt weggezogen. Die katastrophalen Topspeedwerte machten es Adrian Sutil und Paul di Resta unmöglich, im königlichen Park irgendetwas auszurichten. Doch für Singapur gibt es Hoffnung: Erstens ist Topspeed hier so wichtig wie ein Eiskratzer im Regenwald, zweitens kommen endlich wieder weichere Reifen zum Einsatz und drittens hatte sich Force India bereits in Monaco bereits achtbar geschlagen. Vor allem die weicheren Pirellis sollten dem reifenschonenden Force India VJM06 entgegen kommen.

Dennoch wollen sich die Fahrer keinen Illusionen hergeben: "Wenn man sich unsere Form aus den letzten Rennen ansieht, ist es schwierig zu sagen, was man erwarten soll", bleibt Paul di Resta vorsichtig. Adrian Sutil hat Punkte fest ins Visier genommen und sieht dem Schlüssel im Qualifying. Doch selbst, wenn dieses nicht nach Wunsch laufen soll, hat er Hoffnung: "Die Strecke ist für einen Stadtkurs ungewöhnlich breit, was dem Überholen zugutekommt." Neben dem Angriff auf McLaren mahnt er jedoch an, auch nach hinten zu schauen und ein Polster auf Toro Rosso und Sauber zu bewahren.

Auf die Stadt freuen sich beide Fahrer: "Ich liebe Straßenrennen und die Stadt ist fantastisch. Die Atmosphäre zeigt, dass es eines der besten Rennen des Jahres ist", so Sutil, dessen schottischer Teamkollege gleich mit einstimmte: "Es ist eine Strecke, die ich genieße, ein großartiger Austragungsort und wir hatten ein großartiges Resultat dort im letzten Jahr mit dem vierten Platz." Die Voraussetzungen stimmen also zumindest auf dem Papier. Gegen Force India spricht, dass der Fokus längst auf 2014 gelegt wurde und das aktuelle Auto kaum noch Updates bekommt.

Force India: Singapur Bilanz

Force India in Singapur: Nachdem die ersten Rennen im Stadtstaat für die indische Mannschaft nicht nach Wunsch gelaufen waren, holte Adrian Sutil 2010 als Neunter zum ersten Mal Punkte. Das bis dato beste Resultat erzielte Paul di Resta im Vorjahr als Vierter.

Adrian Sutil in Singapur: Der Gräfelfinger trat in Singapur bisher vier Mal an. Während er 2008 und 2009 ausschied, fuhr Sutil 2010 als Neunter und 2011 als Achter in die Punkteränge.

Paul di Resta wurde in Singapur vergangenes Jahr starker Vierter, Foto: Sutton
Paul di Resta wurde in Singapur vergangenes Jahr starker Vierter, Foto: Sutton

Paul di Resta in Singapur: Singapur und Paul di Resta - diese Kombination passt einfach. Bereits 2011, bei seinem ersten Auftritt im Stadtstaat, konnte er als Sechster überzeugen, während im Vorjahr sogar der vierte Rang heraussprang, was gemeinsam mit dem Bahrain GP 2013 noch immer die Karrierebestleistung des Schotten darstellt.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Entweder jetzt oder nie. Singapur wird zeigen, ob Force India noch irgendwelche Pfeile für den Rest der Saison im Köcher hat. Langsame Kurven, weiche Reifen und die gute Performance im Vorjahr sprechen für Mallyas Truppe. Sollte es gelingen, das Optimum aus dem jetzigen Paket herauszuholen, werden sich fehlende Updates kaum bemerkbar machen. Von diesem Optimum war Force India bei den letzten Rennen nämlich noch ein ganzes Stück weg. Andererseits: Sollten die Inder hier floppen, wird es wohl den Rest der Saison sehr schwer werden. (Heiko Stritzke)