Es ist das heißeste Gerücht im Fahrerlager von Monza: Kimi Räikkönen soll nicht nur in Verhandlungen mit Ferrari stehen, sondern sogar schon am vergangenen Mittwoch einen Vertrag als Teamkollege von Fernando Alonso für die Saison 2014 unterschrieben haben. Das zumindest berichtet der Fernsehsender RTL auf seiner Website, ohne weitere Hintergründe, Fakten oder Bezug auf Quellen.

So viel ist klar: Die Zukunft von Felipe Massa sieht bei Ferrari düster aus. Die Leistungen des Brasilianers sind schwach, die Ergebnisse kommen nicht an Alonso heran und selbst die schützende Hand von Präsident Luca di Montezemolo scheint so langsam zu weichen. Am Samstag kündigte der Ferrari-Boss bereits für die kommenden Tage nach Monza eine Entscheidung in der Fahrerfrage an.

Dabei sagte Montezemolo, dass er auch einer Wiedervereinigung mit Räikkönen nicht abgeneigt sei. "Was ist beim letzten Mal passiert? Genau, wir haben die WM gewonnen." Seitdem ist Ferrari ohne Weltmeistertitel. "Kimi ist ein guter Fahrer. Es war für uns eine riesige Befriedigung, als er mit uns den WM-Titel ohne Michael und Ross gewonnen hat."

Ex-Weltmeister Damon Hill glaubt, dass die Situation noch offen ist. "Aber ich persönlich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass Räikkönen zu Ferrari wechselt", sagte Hill im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. Johnny Herbert stimmt Hill insofern bei, dass er nicht daran glaubt, dass Alonso einen starken Fahrer neben sich dulden würde. "Montezemolo war nachdem was in der Vergangenheit passiert ist kein Fan mehr von Räikkönen", sagte Herbert gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Aber Dinge ändern sich und vielleicht denkt er sich, dass es klüger wäre, künftig auf zwei starke Fahrer zu setzen."

Wahrheitsgehalt - Motorsport-Magazin.com meint: Die Zeichen für Massa stehen auf Abschied, so viel scheint klar. Selbst di Montezemolo kann den Brasilianer nun wohl gegen den Willen von Teamchef Stefano Domenicali nicht mehr retten. Es ist klar, dass sich Fernando Alonso von der Idee wenig begeistert zeigt. Bei ihm werden sicher Erinnerungen an McLaren und 2007 wach, als er sich mit Lewis Hamilton auf und abseits der Strecke bekriegte. Ein verdammt schneller Teamkollege, den Alonsos Psychospielchen eiskalt lassen, wäre ihm sicher nicht recht.

Aber will Räikkönen zu Ferrari zurück? Bei Lotus scheint ihm zuletzt der Glauben an Verbesserungen verloren gegangen zu sein. Hinter vorgehaltener Hand sagte auch ein rivalisierender Teamchef an diesem Wochenende in Monza, dass er von einem sicheren Wechsel des Finnen zu Ferrari gehört habe. Weitere Alternativen gibt es für Räikkönen in der Formel 1 ohnehin nicht mehr. Wenn Montezemolo Wort hält, wissen wir schon in wenigen Tagen mehr. Am Mittwoch soll Felipe Massa zum Rapport in Maranello erscheinen.