Die Spekulationen um mögliche Fahrerrochaden bei Ferrari nehmen immer wildere Auswüchse an. Wie man sich in der Gerüchteküche in Monza erzählte, soll Kimi Räikkönen bereits bei der Scuderia unterschrieben haben, was wiederum Fernando Alonso so gar nicht schmecken soll. Dieser habe sich eher für Nico Hülkenberg als kommende Nummer zwei bei den Roten aus Maranello stark gemacht. So weit, so gut und der Räikkönen-Deal könnte schon in dieser Woche offiziell werden, nachdem Luca di Montezemolo mit Felipe Massa für Mittwoch ein Vier-Augen-Gespräch angekündigt hat.

Die Räikkönen-Gerüchte fachten in Monza aber auch Spekulationen über die Zukunft von Alonso an. Zunächst grassierte die Theorie, dass der Doppelweltmeister ein Jahr Pause machen könnte. Nun bringt Bild ein noch gewagteres Szenario auf den Tisch: Alonso könnte unter Mithilfe von Renault zu Lotus gehen. Das Boulevardblatt stützt seine Theorie auf zwei Säulen. Zunächst auf folgende Aussage von Eric Boullier: "Eine interessante Variante. Wenn Fernando an meine Tür klopfen würde, nehme ich ihn mit Kusshand. Ich hoffe nur, dass ich ihn bezahlen kann." Hier bringt Bild Renault ins Spiel, dessen Big Boss Carlos Ghosn angeblich schon länger mit dem Gedanken spiele, den zweifachen Weltmeister zu holen und das Engagement seines Konzerns zu erhöhen.

Zwar ging das aktuelle Lotus-Team direkt aus Renaults Werkstruppe hervor, der französische Hersteller hält aber keinerlei Beteiligungen mehr an dem unter britischer Flagge startenden Team. Auch bei der Entwicklung des Antriebsstrangs für 2014 sprach man sich in erster Linie mit Red Bull Racing ab und nicht mit Lotus. Teambesitzer Gerard Lopez meinte Ende August zum Vertragspoker mit Räikkönen: "Wir wissen, worauf Kimi wartet. Es geht ihm nicht um Geld, sondern um technische Punkte. Er will wissen wie unsere Verbindung zu Renault nächstes Jahr aussehen wird." Sollte er also zu Ferrari wechseln, ging dem Finnen das mögliche Engagement der Franzosen wohl nicht weit genug.

Wahrheitsgehalt - Motorsport-Magazin.com meint: Jetzt wird es aber wirklich langsam zu bunt, liebe Kollegen. Was sollte Fernando Alonso zu Lotus locken - einem Team, von dem sein möglicher nächstjähriger Kollege eben erst geflohen ist? Lotus pfeift finanziell aus dem letzten Loch. Renault könnte das Engagement zwar erhöhen, aber ob man sich da gleich das millionenschwere Einstandsgeschenk Alonso leisten will? Spekulationen hin oder her: Der Spanier fährt auch 2014 bei Ferrari. Ob Kimi Räikkönen jetzt kommt oder nicht.