Lewis Hamilton war nicht zu bremsen. Allerdings erst, als er aus seinem Silberpfeil ausgestiegen war. "Ich bin gefahren wie der letzte Idiot", schimpfte er. Nach 67 Rennen schied der Pole-Mann der vergangenen vier Grand Prix zum ersten Mal wieder im Q2 aus. Hamilton konnte und wollte es einfach nicht fassen. Dabei war die Verärgerung umsonst. Er war gar nicht schuld an der Misere. Sein Unterboden war beschädigt!

"Bei Lewis sah es okay aus, aber er hat auf seiner ersten schnellen Runde in Q2 seinen Unterboden auf einem Kerb beschädigt", erklärt Teamchef Ross Brawn. "Wir haben es allerdings erst gar nicht bemerkt - der Schaden war aber ohnehin irreparabel. Das war Pech. Es war einfach nicht unser Tag."

Hamilton selbst hatte sich am frühen Abend wieder abgeregt. "In der Hitze des Gefechts kochen die Emotionen schon einmal hoch", sagte er. "Ich glaube immer noch, dass ich heute nicht besonders toll gefahren bin." Ross Brawn sprach Hamilton für diese Einstellung ein Lob aus: "Wir lernen Lewis gerade genauer kennen und er ist oft sein schärfster Kritiker."

Die Ingenieure stellten einen starken Abtriebs-Verlust in Folge der Beschädigung des Unterbodens fest. "Das erklärt die fehlende Pace, allerdings erst ab Q2", betonte Hamilton. "Klar sollte ich nicht so hart zu mir sein, aber ich möchte immer das Beste für das Team herausholen. Sie arbeiten alle so hart, in so einem Moment denkt man dann, dass man sie im Stich gelassen hat."