Die Erfolge kamen früh, vielleicht zu früh? Nach sechs ansehnlichen Jahren im Formel-1-Zirkus offenbart Lewis Hamilton im Interview mit Sir David Frost seine aktuelle Gefühlslage. "Mein Leben ist gerade komplett ausgeschaltet, meine Welt auf den Kopf gestellt", enthüllt der Brite auf Al Jazeera. Hamilton begann seine Formel-1-Karriere mit frischen 21 Jahren und die Siege kamen schnell. Schon in seiner ersten Saison bei McLaren wurde er Zweiter in der Gesamtwertung. Ein Jahr später fuhr er bereits seinen ersten Formel-1-Weltmeistertitel ein. Eine erstaunliche Meisterleistung eines gerade einmal 22-Jährigen.
Doch die Erfolge bringen auch die Schattenseiten mit sich. "Die Leute waren plötzlich alle an mir interessiert, wollten Zeit mit mir verbringen und Fotos und Autogramme haben." Auch die Berichte der Medien und das Bedrängen der Paprazzis drücken Hamilton auf das Gemüt. "Es ist definitiv nicht berauschend", so der Mercedes-Pilot. "Es ist in einem gewissen Maße cool für Menschen interessant zu sein, indem was man tut, aber es gibt zwei Seiten davon. Ich versuche, so wenig Profil von mir zu zeigen, wie ich kann, weil ich ständig im Rampenlicht stehe. Ich bin die ganze Zeit im Auge der Öffentlichkeit, deshalb ist es auch mal schön, davon wegzutreten und hin und wieder ein normales Leben zu leben."
Trotz des Wunsches nach Privatsphäre und einem normalen Leben genießt Hamilton die Unterstützung seiner Fans, denn seine Anhänger geben ihm Kraft. "Die Fans, die ich habe, machen einen großen Unterschied aus, besonders wenn ich um die Welt reise und Leute aus Großbritannien sehe, welche extra nach Japan, Korea oder Brasilien angereist sind. Es ist großartig, diese Unterstützung zu haben und das spornt an. Von den Fans kommt so viel positive Energie, was mir hilft und mich motiviert", erklärt Hamilton freudig.
Nicht immer hatte der Brite so eine große Fan-Base. In seiner Debüt-Saison 2007 spotteten vor allem spansiche Fans gegen Hamilton, aufgrund seiner Hautfarbe und den Reibereien mit dem damaligen Teamkollegen bei McLaren Fernando Alonso. "In Spanien hatte ich einige Probleme mit den Fans. Aber jedes Jahr wenn ich zurück nach Spanien reise, wird es besser. Aber sonst habe ich das Glück gehabt, nie eine große Menge an Rassismus in meiner Karriere erfahren zu haben", erklärte Hamilton.
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