Obwohl Sebastian Vettel mit 30 Grand-Prix-Siegen an Rennsportgrößen wie Jackie Stewart oder Niki Lauda vorbeigezogen ist und auf Rang sechs der Bestenliste liegt, halten ihn einige im Paddock nach wie vor nicht für einen der ganz Großen. Dass sein Teamchef Christian Horner diese Haltung nicht nachvollziehen kann, verwundert nicht. Aber die Art und Weise, wie er Vettels Kritikern entgegentritt, ist ungewöhnlich, denn er hat die Konsequenzen der Kritik im Blick. "Es ist Mark Webber gegenüber respektlos, denn wir haben zwei Autos und Mark ist ein guter Rennfahrer, ein sehr guter Rennfahrer", verdeutlichte er.

"Es wird immer Leute geben, die ihre Meinung haben, vor allem bei einigen unserer Gegner. Ohne jeden Anflug eines Zweifels ist Sebastian das einzig Wahre", fügte er hinzu. Dennoch wird Vettel nach Ansicht von Horner nichts anderes übrig bleiben, als weiter Rennen um Rennen zu gewinnen, damit auch die letzten Zweifler seine Leistungen anerkennen. "Er kann nur sein Bestes geben und ich persönlich denke, dass es bemerkenswert ist, was er in so jungem Alter erreicht hat. Er wird weiterhin stärker werden", prophezeite er.

Um Vettels Leistung zu unterstreichen, betonte Horner das Kaliber seiner Konkurrenz. "Wir befinden uns in einem glücklichen Abschnitt der Formel 1, in dem wir Alonso, Hamilton, Räikkönen, Button, Webber haben... Wir haben ein paar sehr starke Fahrer", sagte der Red-Bull-Teamchef. "Das, was er erreicht hat, hat er in einer Formel 1 getan, in der alle mit den gleichen Reifen fahren und die meisten nicht testen können. Es herrschen gleiche Wettbewerbsbedingungen. Das macht es noch beeindruckender."

Das wohl größte Argument von Vettels Kritikern, er sitze schlicht im besten Auto und habe daher drei Titel in Folge gewonnen, weiß Horner ebenfalls auszuhebeln. "Wenn wir das beste Auto hätten, dann hätten wir in jedem Rennen und in der Weltmeisterschaft Doppelsiege gefeiert. Das haben wir aber nicht", stellte er klar.