Aus der erwarteten Pole für Sebastian Vettel wurde doch nichts. Der Red-Bull-Pilot schaffte keine fehlerfreie Runde und musste sich daher Lewis Hamilton geschlagen geben. Auch für Nico Rosberg lief es nicht perfekt, denn die Technik spielte ihm im entscheidenden Moment einen Streich. Adrian Sutil und Nico Hülkenberg scheiterten knapp am Einzug in Q3.

Sebastian Vettel

Vettel musste schlucken, Foto: Sutton
Vettel musste schlucken, Foto: Sutton

Alles rechnete damit, dass Sebastian Vettel am Hungaroring seine 40. Pole Position erzielen würde. Doch einer - namentlich Lewis Hamilton - hatte etwas dagegen und nahm dem Heppenheimer die Bestzeit doch noch ab, womit Vettel den Großen Preis von Ungarn von der zweiten Position in Angriff nehmen wird. "Viel hat nicht gefehlt, aber meine beiden Runden waren okay", meinte der Red-Bull-Pilot, der vor Hamilton und Mercedes den Hut zog: "Sie sind im Qualifying eine wirklich harte Nuss zu knacken, aber wir werden es weiter probieren."

Ganz unschuldig an der verpassten Pole war Vettel jedoch nicht, denn seine Runden waren eben nur okay und nicht perfekt. "Sehr ärgerlich, weil die Zeit locker drinnen gewesen wäre. Die letzte Runde war nicht die allerbeste", machte Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko bei Motorsport-Magazin.com deutlich. "Aber leider ist nicht nur ein, sondern mehrere Fehler auf seiner Runde passiert. Es ist ärgerlich, wenn man weiß, dass das Potenzial da ist."

Nico Rosberg

Rosberg bremsten die Bremsen, Foto: Sutton
Rosberg bremsten die Bremsen, Foto: Sutton

Freud und Leid lagen bei Mercedes knapp zusammen. Nico Rosberg erzielte sowohl in Q1 als auch Q2 die Bestzeit, doch im entscheidenden Moment ließ den Wahl-Monegassen die Technik im Stich, sodass er sich mit Platz vier begnügen musste. Was war passiert? Rosberg hatte auf seiner letzten Runde ein Problem mit der Bremsbalance und konnte sie vom Wagen aus nicht mehr verstellen, was mitausschlaggebend für die vier Zehntel Rückstand auf Hamilton war. "Die Pole war heute nicht drin", beruhigte der 28-Jährige jedoch sogleich, denn mehr als Rang drei sei ohnehin nicht möglich gewesen.

Was das vermutlich heißeste Rennen der Saison betrifft, existieren im Hause Mercedes noch einige Fragezeichen, denn bekanntlich liegen diese Bedingungen dem Silberpfeil nicht unbedingt. "Wir haben Maßnahmen zur Verbesserung unternommen, aber wir wissen nicht, ob es nur am Setup liegt", erklärte Rosberg, der auch nicht ganz ausschließen konnte, wie in Bahrain oder Barcelona nach hinten durchgereicht zu werden: "Die Befürchtung ist auf jeden Fall da."

Adrian Sutil

Sutil steht vor dem Jubiläum, Foto: Twitter/Force India
Sutil steht vor dem Jubiläum, Foto: Twitter/Force India

Adrian Sutil, der in Ungarn seinen 100. Grand Prix bestreitet, scheiterte knapp am Einzug in Q3 und belegte schlussendlich den elften Platz. "Trotzdem kann ich sagen, dass ich sehr zufrieden mit meiner Runde bin, das war das Maximum", sagte der Force-India-Pilot gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Ein halbes Zehntel würde uns schon weiter vorbringen, aber irgendwo ist das Limit und das muss man akzeptieren. Die Hauptsache ist, dass ich mit meiner Leistung zufrieden bin."

Dem elften Startplatz konnte Sutil sogar durchaus etwas Positives abgewinnen, denn immerhin erlaubt er die freie Reifenwahl beim Rennstart. "Ich mache morgen einfach einen guten Start, setze auf die richtige Strategie und dann geht es nach vorne", übte er sich in Optimismus. "Ich werde bei meinem 100. Grand Prix auf jeden Fall alles geben, um Punkte zu holen."

Nico Hülkenberg

Hülkenberg hat die Punkte im Blick, Foto: Sutton
Hülkenberg hat die Punkte im Blick, Foto: Sutton

Nur wenig Hundertstel hinter Sutil kam Nico Hülkenberg zu liegen. "Auf der einen Seite ist es schade, auf der anderen bin ich aber nicht enttäuscht. Ich hatte eine sehr gute Runde und das war eben das Maximum", erklärte der Sauber-Pilot im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Mit P12 können wir zufrieden sein, da sind wir momentan, das ist realistisch."

Sollte Hülkenberg die Fahrt unter die Top-10 gelingen, würde er zum dritten Mal in Folge Zähler holen - für Sauber sicherlich ein Erfolg. "Im Mittelfeld ist es extrem eng momentan", meinte der 26-Jährige, dessen Zukunft noch ungewiss ist. "Ich hoffe, dass wir morgen um ein oder zwei Punkte kämpfen können."