Knapp, knapper, Sergio Perez. Der McLaren-Pilot machte es im Qualifying zum Ungarn Grand Prix richtig spannend: Als 16. schaffte er im Q1 gerade so den Sprung in die zweite Runde. Dann zog er als Zehnter in den finalen Abschnitt des Zeittrainings ein. Hier war die Angelegenheit für ihn nicht mehr so eng: McLaren schickte den Mexikaner auf den Medium-Reifen auf die Strecke. Damit war er seinen Kontrahenten auf den weichen Pirellis natürlich zeitenmäßig unterlegen. Da Mark Webber wegen seines KERS-Problems jedoch auf eine gezeitete Runde verzichtete, startet Perez am Sonntag von Platz neun ins Rennen.

"Angesichts unserer Pace wussten wir, dass es nicht für die Top-5 reichen würde", erklärte Perez die Taktik. "Deshalb fuhren wir auf den härteren Reifen heraus. Diese Reifenwahl sollte uns bessere Strategieoptionen für das Rennen ermöglichen. Wir haben das erste Auto, das auf den Medium-Reifen startet und ich denke, dass wir uns in einer ordentlichen Position befinden." McLaren findet bei anhaltender Entwicklung des Autos so langsam zurück zur Musik, doch die Spitze ist immer noch weit entfernt. Perez war deshalb zufrieden: "Angesichts all der Probleme haben wir das Maximum aus dem Auto herausgeholt."

Mit den neuen Aero-Teilen gelang der Truppe aus Woking tatsächlich ein Sprung nach vorn, zuletzt am Nürburgring überzeugte Perez' Teamkollege Jenson Button mit Platz sechs. Die Entwicklungsarbeit des Teams mit dem Chrompfeil zielt natürlich schon auf die Saison 2014 ab, doch Verbesserungen sind auch am aktuellen Boliden spürbar. "Ich denke, das ist der beste McLaren, den ich je gefahren bin", meinte Perez sogar vor seinem zehnten Rennen für das Team. Am Sonntag sind erneut die Punkteränge das Ziel: "Ich bin optimistisch für das Rennen. Unsere Strategie war die richtige. Wir haben einige Änderungen vorgenommen und ich habe die Hoffnung, dass wir für das Rennen ein besseres Auto haben werden als es einige Male der Fall war."

Der Einzug ins Q3 war ein weiterer Lichtblick für Perez und das Team, doch beinahe wäre es gar nicht erst dazu gekommen. Im 3. Training hatte er sein Auto kurz vor Schluss unsanft in die Streckenbegrenzung befördert. Mit Hochdruck arbeiteten die Mechaniker am demolierten Boliden und schafften es gerade noch rechtzeitig, ihn für das anstehende Qualifying zu reparieren. "Die Jungs haben fantastische Arbeit geleistet", so Perez. "Es war ein recht heftiger Schaden, aber wir haben keine Streckenzeit verloren - das war wirklich beeindruckend."