Für Mercedes geht es Schlag auf Schlag. Nach dem Heimrennen in Silverstone steht für die britisch-deutsche Mannschaft ein weiteres Heimspiel am Programm, diesmal auf dem Nürburgring. Nach seinem Sieg am vergangenen Wochenende reist Nico Rosberg naturgemäß hoch motiviert in die Eifel. "Wir kommen langsam aber sicher in die Rolle des Favoriten, was fantastisch ist", sagte der 28-Jährige, der nun endlich die Früchte der harten Arbeit der letzten Jahre ernten kann.

"Für mich ist das ein langer Prozess seit drei Jahren. Es war schwierig und wir haben viel gelernt", sagte Rosberg. "Wir arbeiten nun besser zusammen und haben viele fantastische Leute, die zum Team dazu gestoßen sind und die schon starken Leute weiter unterstützen." Stellte im Vorjahr die Entwicklung des Boliden während der Saison ein Problem dar, sei man diesbezüglich nun besser aufgestellt, so Rosberg. "Das ist ein weiteres Zeichen dafür, dass sich das Team verbessert hat und aus den Problemen gelernt hat. Wir haben ein fantastisches Momentum."

Teamkollege Lewis Hamilton ging bei seinem Heimrennen durch die Hölle. In Führung liegend, platzte sein Hinterreifen, aber schlussendlich konnte der Brite den Schaden als Vierter noch in Grenzen halten. "Das Auto fühlt sich fantastisch an und wir haben ein tolles Downforce-Paket", sagte er. "Wir haben einfach ein großartiges Team um uns, müssen aber weiterpushen, denn auch die anderen pushen hart." Nach Rosbergs Vorstellung in Silverstone ist Hamilton sicher, dass auch er bald gewinnen wird können, am Nürburgring hat er jedoch die rot-blaue Konkurrenz am Zettel: "Ich denke nicht, dass wir die Favoriten sind", meinte er. "Favorit ist noch immer Red Bull, denn sie führen die Meisterschaft an. Aber wir steigern uns und kommen näher."

Für Motorsportchef Toto Wolff liegt der aktuelle Erfolg in der Tatsache begründet, dass Mercedes nun das richtige Team zusammengestellt hat und die Entwicklung des Autos kontinuierlich erfolgt. "Es ist eine Anzahl kleiner Schritte und kleiner Entwicklungen, die wir gemacht haben", betonte der Österreicher. "Wir positionieren uns in der Mitte und haben bei einigen Möglichkeiten gezeigt, dass das Auto stark verbessert wurde. Mit den beiden besten Fahrern in den Autos können wir nicht nur um Poles, sondern auch um Siege kämpfen", lobte er, schränkte jedoch sogleich ein: "Es wird aber auch wieder Strecken geben, auf denen wir mit den Temperaturen zu kämpfen haben werden. Das ist die DNA des Autos."

Mercedes: Nürburgring Bilanz

Mercedes am Nürburgring: Der einzige Sieg der Silberpfeile in der Eifel stammt aus der Frühphase der Formel 1. 1954 sicherte sich Juan Manuel Fangio zunächst die Pole Position und fuhr danach auch zum Rennsieg auf der Nordschleife. 57 Jahre später, beim bisher letzten Auftritt am Nürburgring, erzielte Mercedes in Person von Nico Rosberg und Michael Schumacher die Plätze 7 und 8.

Nico Rosberg am Nürburgring: Der Wiesbadener startete vier Mal in der Eifel und blieb lediglich einmal ohne Punkte. Bei seinem Debüt 2006 wurde Rosberg 7., während er im Folgejahr nach einem Dreher ausschied. 2009 belegte er den vierten Platz und vor zwei Jahren sprang Rang sieben heraus.

Lewis Hamilton am Nürburgring: Lewis Hamilton gewann vor zwei Jahren die letzte Ausgabe des Deutschland GP auf dem Nürburgring. Zuvor belegt er die Plätze 9 und 18.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Die Pole Position dürfte auch in der Eifel nur über Mercedes führen und es käme überraschend, sollte schlussendlich nicht Nico Rosberg oder Lewis Hamilton die Nase vorne haben. Wie Silverstone zeigte, dürfte im Rennen jedoch Red Bull etwas besser aufgestellt sein, sodass sich die Silberpfeile in Lauerstellung, aber nicht in absoluter Favoritenposition befinden werden. (Philipp Schajer)