Die Jagd nach dem ersten WM-Punkt dürfte Marussia inzwischen aufgegeben haben. Noch immer kämpft das Team lediglich mit Caterham um die rote Laterne. Neues Ziel: ankommen. Stolz berichtet Marussia, in bislang sieben Rennen mit beiden Autos die Zielflagge gesehen zu haben. Der Trend soll sich auch am kommenden Wochenende am Nürburgring fortsetzen. "Ich bin sehr froh über meine acht Zieleinkünfte in den ersten acht Rennen", sagte Max Chilton. "Daran will ich natürlich anknüpfen." Der junge Brite betonte, dass sich Marussia vor allem im Qualifying verbessern müsse - dort hatte Caterham zuletzt deutlich die Nase vorn.

Im Rennen sah es allerdings auch nicht anders aus, Caterham-Pilot Charles Pic beendete den Silverstone Grand Prix vor seinen beiden Marussia-Konkurrenten. Ein Umstand, der vor allem Jules Bianchi ärgerte. "Die Rennen kommen jetzt sehr schnell, deshalb ist es sehr wichtig, dass wir fokussiert bleiben", forderte der Ferrari-Junior seine Truppe zu voller Konzentration auf. "In Silverstone haben wir unser Ziel, vor den Caterhams zu stehen, nicht erreicht. Jetzt müssen wir das Blatt wieder wenden." Auch Bianchi sah den Schlüssel zu diesem Plan in einer besseren Qualifying-Performance.

Die beiden Marussia-Youngster betreten in der Eifel quasi Neuland. Bislang haben weder Chilton noch Bianchi eine Renndistanz im Formel-1-Boliden auf dem Nürburgring abgespult. "In Junior-Formeln bin ich schon ein paar Mal am Nürburgring gefahren" so Bianchi. "Zum letzten Mal aber im Jahr 2011 - deshalb freue ich mich auf das Wiedersehen."

Marussia: Nürburgring Bilanz

Marussia am Nürburgring: Timo Glock und Jerome D'Ambrosio erreichten 2011 für das damalige Virgin Team die Plätze 17 und 18.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Das Ziel des Marussia-Teams ist klar: Beide Autos sollen auch beim Grand Prix von Deutschland wieder die Zielflagge sehen und am besten vor den Caterhams von Charles Pic und Giedo van der Garde ins Ziel kommen. Bisher überzeugten die Fahrer Bianchi und Chilton mit konstanten Ergebnissen - wenn auch am Ende des Feldes. Doch die finanziellen Probleme im Team machen es nicht einfach, sich von den letzten Startreihen zu lösen. (Michaelle Noah)