Christian Horner hat zu den neuen Regeln der Formel 1, die am Freitag beschlossen wurden, eine klare Meinung. "Alles ist insgesamt logisch. Die Ideen kommen von den Teams, daher sollte es für sie auch keinen Grund geben, sich darüber zu beschweren", so der Brite.

Gesagt - nicht getan. Denn ein Freund der neuen Strafpunkteregelung ist der Brite nicht - zumindest nicht davon, dass sie unabhängig von Zeitpunkt in der Saison für zwölf Monate gespeichert werden - auch saisonübergreifend. "Ich bin kein großer Fan davon, Punkte von einer Saison in die nächste mitzunehmen. Strafen sollten innerhalb eines Jahres abgeschlossen sein", so Horner.

Für ihn ergibt sich aus dieser neuen Regelung ein neues Bild, was beispielsweise die Überlegungen der Teams, sich für oder gegen einen Piloten zu entscheiden, beeinflusst. "Ich finde es nicht gut, dass ein Fahrer möglicherweise in der Verpflichtung durch ein Team eingeschränkt wird, weil er Strafpunkte im Gepäck hat", mahnte der Red-Bull-Teamchef. Sollte ein Fahrer die 12-Punkte-Marke überschreiten, wird er für ein Rennen gesperrt. Hat ein Pilot also bereits einiges auf dem Kerbholz, geht jedes Team das Risiko ein, ein Rennen nur mit einem Auto bestreiten zu müssen.

Zwar verstünde er grundsätzlich die Gründe für die Einführung dieses Systems, sehe aber in gleichem Maße auch dessen Nachteile. Selbige kann er hingegen bei der Neuregelung der Testfahrten nicht erkennen - im Gegenteil. "Das ist komplett vernünftig", so Horner. "Damit kommen wir von Filmtagen und Aerodynamiktests weg und ersetzen sie durch die gleiche Anzahl anständiger Testtage." Somit bestünde die Möglichkeit, auch jungen Fahrern eine Chance zu geben, wobei die Kosten im Vergleich zum Moment nicht ansteigen würden.