Ist der Abgang von Matt Morris ein Rückschlag?
Monisha Kaltenborn: Nein. Matt hat beschlossen, die Firma zu verlassen. Wir haben auch bereits den Nachfolger, der zuvor als Head of Concept eng mit dem Design-Team zusammenarbeitete. Ich bin überzeugt, dass er einen guten Job machen wird.

Hat der Weggang von Personal auch mit finanziellen Gründen zu tun?
Monisha Kaltenborn: Nein, es war die Entscheidung des Mitarbeiters und wir konnten sehr schnell eine Lösung finden. Es ging alles sehr schnell.

Wie groß ist die Hoffnung bei euch, dieses Jahr noch weiter nach vorn zu kommen?
Monisha Kaltenborn: Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir in der zweiten Saisonhälfte noch einiges nachlegen werden.

Wisst ihr, wo ihr beim Auto ansetzen müsst, um die Probleme in den Griff zu bekommen?
Monisha Kaltenborn: Wir haben gesehen, dass wir primär im hinteren Bereich des Autos ein paar aerodynamische Probleme haben. Es ist wichtig, dass diese von unseren Ingenieuren erkannt wurde. Da kommt wieder die Kosten-Nutzen-Rechnung ins Spiel: Wir können nicht alles auf einen Schlag umsetzen.

Was hältst du vom Mercedes-Urteil nach der Reifentest-Affäre?
Monisha Kaltenborn: Das Urteil wurde durch ein Organ gefällt, das nicht in irgendeiner Form weisungsgebunden sein sollte. Die Idee lautete damals, ein unabhängiges Tribunal zu schaffen. Das Urteil müssen wir nicht kommentieren...

Wäre das Urteil vielleicht anders ausgefallen, wenn ein Team wie Sauber vor Gericht gestanden hätte?
Monisha Kaltenborn: Das weiß ich nicht, da kann man nur spekulieren. Es ist schwierig, hier ein abschließendes Urteil abgeben zu können, wenn man nicht selber im Gerichtssaal anwesend war und alles gesehen hat, was dem Richter vorgelegt wurde. Deshalb sollte man mit Einschätzungen vorsichtig sein. Die Ermessensfreiheit der Richter kann man niemals einschätzen, das muss man in Kauf nehmen. Wir sollten uns die Regeln noch einmal genau ansehen - obwohl ich denke, dass sie in diesem Fall sehr klar sind - und mehr zusammenarbeiten und gemeinsam entscheiden.