Mercedes-Anwalt Paul Harris hatte in seiner Verteidigung vor dem Tribunal am Donnerstag immer wieder den Ferrari-Test ins Spiel gebracht. Die Scuderia testete vor dem Spanien GP, wobei Entwicklungsfahrer Pedro de la Rosa in einem 2011er-Boliden saß. Laut Harris war der Ferrari-Test trotzdem nicht konform mit Artikel 22.

"Man kann hier in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit eines 2011er und 2013er Autos praktisch keinen Unterschied feststellen", erklärte Harris. Als Beweis für ein Fehlverhalten seitens Ferrari legte der Mercedes-Anwalt eine E-Mail vom 3. Mai 2012 zwischen Ferrari-Renningenieur Hamashima und Pirelli vor. Darin bat Ferrari den Reifenhersteller um mehr Informationen zu den getesteten Reifen. Für das Internationale Tribunal liegen hingegen nicht genug Beweise vor, die einen Schluss zulassen, ob Ferrari falsch oder richtig gehandelt hat.

"Das Tribunal ist nicht in der Lage ein Urteil darüber abzugeben, ob der Ferrari-Test von 2012 und 2013 autorisiert war oder nicht. Das Tribunal geht davon aus, dass der Test im Konsens mit Charlie Whiting geschehen ist. Es liegen dem Tribunal keine Indizien vor, die darauf schließen lassen, dass die Meinung des Tribunals falsch ist", hieß es in einem 20-seitigen Dokument.