Am Samstag noch der Strahlemann, war es mit Valtteri Bottas' F1-Ruhm im Rennen schon ein paar hundert Meter nach dem Start vorbei. Bereits in der ersten Runde wurde der Finne im hoffnungslos unterlegenen Williams auf den sechsten Platz durchgereicht und schon da ahnte er wohl Böses und dass das ganz sicher noch nicht das Ende seines freien Falls sein würde. Im Ziel belegte Bottas schlussendlich Rang 14 und musste erst einmal tief durchatmen. "Das war heute ein schwieriges Rennen und nicht leicht, denn heute war unsere Pace einfach nicht da", berichtete der 23-Jährige mit hängenden Schultern. "Mein Team und ich haben alles getan aber das war heute eben der Speed unseres Auto", schüttelte er den Kopf.

Bottas Fazit: "Es ist schon sehr enttäuschend, denn ich hatte hier auf ein paar Punkte gehofft, da das Qualifying bei uns so gut lief. Aber heute folgte leider der Beweis, dass wir noch viel zu tun haben..." Bei Williams werde man trotz der im Rennen erlebten Ernüchterung aber nicht den Kopf in den Sand stecken. "Wir fliegen jetzt zurück nach England. Dort wartet dann unser Heimrennen auf uns und wir werden hart angreifen, um in Silverstone schon mit ein paar neuen Teilen aufwarten zu können", versprach Bottas. Im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com räumte er ein, dass er aller Freude über das Ergebnis vom Samstag schon mit gemischten Gefühlen in den Grand Prix auf dem Circuit Gilles Villeneuve gestartet war.

Motivationsschub mit nach England nehmen

"Unsere Pace war im Rennen dann leider so, wie wir sie nach dem Training am Freitag vorausgesagt hatten und wir wussten, dass es im Trockenen für uns schwer werden würde", erklärte der Williams-Pilot, der trotzdem auch das Positive sehen wollte. "Es war viel besser, einmal so weit vorne zu starten, aber leider habe ich mich da nicht lange halten können, weil die anderen so viel schneller waren." Lehrreich sei das Rennen für den Rookie aber allemal gewesen. "Ich war in ein paar gute Zweikämpfe verwickelt, aber musste natürlich auch immer schon auf meine Reifen achten, weswegen ich nicht zu aggressiv zu Werke gehen konnte", so Bottas, der berichtete: "Besonders auf den Hinterreifen hatte ich etwas Graining, aber die Probleme hatten die Gegner scheinbar auch."

Alles in allem habe er zwar ein enttäuschendes Rennen erlebt, mit seiner eigenen Leistung am ganzen Wochenende wollte er aber zufrieden sein und immerhin Teamkollege Pastor Maldonado, der am Sonntag P16 belegte, hatte er fest im Griff. "Platz 14 für mich ist natürlich hart, wenn man von Rang drei aus losgefahren ist - aber ich habe heute alles gegeben", erklärte der Finne, der anfügte, trotzdem eher mit einem lachenden als einem weinenden Auge aus Montreal abzureisen. "Für das Team und mich war das gestern dennoch eine tolle Erfahrung und es motiviert uns, nun weiter zu pushen. Wir haben Potenzial, das haben wir gezeigt - und wir sollten viel weiter vorne stehen als wir das derzeit tun."