McLaren tritt weiter auf der Stelle. Da in Monaco lediglich Jenson Button als Sechster Punkte holte, rangiert die Mannschaft aus Woking in der Konstrukteurs-Wertung noch immer hinter Force India und musste sogar mitansehen, wie sich der Abstand zu den Indern vergrößerte. In Kanada wagen Button und Sergio Perez nun den nächsten Anlauf, um aus der nicht enden wollenden Krise zu kommen.

"Der Kanada GP kann wie Monaco eine Lotterie sein", erklärte Button, der 2011 das Rennen nach über vier Stunden für sich entschied und die Reise nach Übersee daher mit guten Erinnerungen im Gepäck antritt. "Allerdings ist Monaco eine Strecke mit niedrigem Speed und hohem Grip, während der Circuit Gilles Villeneuve das Gegenteil darstellt: Hoher Speed und geringer Grip", führt er aus. "Wir kommen zwar nicht mit einem Sieger-Paket nach Montreal, aber wir machen stetigen Fortschritt und es gibt immer die zusätzliche Motivation, dass man bei diesem Rennen ein überraschendes Resultat erzielen kann."

Perez konnte in Monaco über weite Strecken überzeugen, überspannte den Bogen schlussendlich allerdings und musste nach einer Kollision mit Kimi Räikkönen, die ihm viel Kritik einbrachte, den Grand Prix aufgeben. "Es war ein weiteres positives Rennen für mich. Wir hatten eine stärkere Pace über das Wochenende und ich denke, dass ich hart und fair gefahren bin und meine Positionen auf die harte Weise gewonnen habe, indem ich auf der Strecke um sie gekämpft habe", blickte der Mexikaner zurück.

Daher kann Perez trotz seines Ausfalls viele positive Dinge mit nach Montreal nehmen, zumal er spüre, dass das Team das Auto bei jedem Rennen verbessere. "Obwohl wir noch immer nicht dort sind, wo wir sein sollten, hoffe ich, dass das Montreal-Wochenende ein weiterer Schritt wird", betonte er. "Zumindest denke ich, dass wir ein gutes Wochenende haben können. Es ist ein Rennen, in dem Kämpfer belohnt werden können, da es oftmals so unvorhersehbar ist."

McLaren: Montreal Bilanz

McLaren in Montreal: Die Formel 1 gastiert seit 1978 in Montreal und seither konnte McLaren nicht weniger als neun Rennen gewinnen. Die drei letzten Ausgaben des Klassikers auf dem Circuit Gilles Villeneuve gingen in Person von Lewis Hamilton und Jenson Button sogar ausnahmslos an die Truppe aus Woking.

Jenson Button in Montreal: Jenson Button siegte vor zwei Jahren in 4 Stunden und 4 Minuten und gewann damit das längste Rennen in der Geschichte der Königsklasse. Der Grand Prix war damals aufgrund schwerer Regenfälle für mehr als zwei Stunden unterbrochen. Mit einem zweiten (2010) und einem dritten Rang (2004) hat Button zwei weitere Podiumsplätze auf der Habenseite.

Sergio Perez in Montreal: Perez sollte 2011 eigentlich sein Kanada-Debüt geben, doch nach einem schweren Unfall in Monaco klagte er nach dem ersten Freien Training über Übelkeit und wurde bei Sauber für das restliche Wochenende durch Pedro de la Rosa ersetzt. Im Vorjahr gelang dem Mexikaner hingegen ein Husarenritt und er steuerte seinen Boliden vom 15. Startplatz bis auf Rang drei nach vorne.

Redaktionskommentar:

Motorsport-Magazin.com meint: McLaren kommt mit vielen guten Erinnerungen nach Kanada, doch unter normalen Umständen werden Button und Perez mit dem Kampf um das Podium nichts zu tun haben. Das vorrangige Ziel der Mannschaft aus Woking dürfte es sein, den Abstand zu Force India zu verringern, auch wenn dies ob der guten Form der Inder kein einfaches Unterfangen wird. Perez sollte zudem danach trachten, nicht für weitere Negativschlagzeilen zu sorgen und im Zweifelsfall etwas mehr Abstand als notwendig zu den Mauern und der Konkurrenz lassen. (Philipp Schajer)