Sebastian Vettel erlebte vor zwei Jahren seinen wohl verrücktesten Kanada-Moment. "Es war so viel Regen - ich habe noch nie gesehen, dass es so lange so stark geregnet hat", erinnerte er sich. "Während des Rennens hatten wir eine lange Unterbrechung und wir lagen zu der Zeit in Führung. Das Rennen war schwierig und als nur noch eine halbe Runde zu fahren war, habe ich meinen ersten Fehler des Rennens begangen und das hat uns den Sieg gekostet", spielte er auf den Last-Minute-Erfolg von Jenson Button an. "Aber so ist der Rennsport eben und es ist für die Fans wahrscheinlich toll anzusehen, wenn sie bis zum letzten Augenblick nicht wissen, wer gewinnen wird."

Teamkollege Mark Webber zog es vor, nicht über seine eigenen besten Momente zu sprechen, sondern über die, die er als Zuschauer miterlebte. "Es ist nicht meine liebste Erinnerung, aber ich weiß noch, wie Nigel Mansell auf der letzten Runde ausgeschieden ist, als er in Führung lag", meinte er. "Es war auch gut, als Jean Alesi dort sein einziges Rennen gewonnen hat." Der Australier schätzt am Kanada GP zum einen den Straßenkurs und zum anderen das Ambiente. "Es gibt ein paar sehr gute Restaurants in Montreal, die ganze Stadt hält für das Rennen inne und die Atmosphäre ist etwas traditioneller."

Red Bull: Montreal Bilanz

Red Bull in Montreal: 2008 fuhr David Coulthard mit Platz drei erstmals in Kanada für Red Bull aufs Treppchen. Beim regenbedingten Marathonrennen 2011 konnte sich das Team über den in letzter Sekunde verpassten Sieg von Sebastian Vettel mit einem Doppel-Podium hinwegtrösten.

Sebastian Vettel in Montreal: Bei seinem ersten Kanada GP im Jahr 2008 fuhr Vettel für Toro Rosso als Achter einen Punkt ein. Bei seinem zweiten Start konnte er das Ergebnis "halbieren" und überquerte als Vierter die Ziellinie. 2011 startete er von der Pole und lag im Rennen bis etwa eine halbe Runde vor Fallen der Zielflagge in Führung, als er auf einer feuchten Stelle der Strecke ins Rutschen kam und Jenson Button an ihm vorbeizog. Auch im vergangenen Jahr eroberte er die beste Startposition, wurde allerdings nur als Vierter gewertet.

Mark Webber in Montreal: Der Australier erreichte bei seinem ersten Rennen in Kanada 2002 den elften Platz. Ein Jahr später sammelte er seine ersten Punkte. Jedoch sollte sich das Rennen auf der Ile de Notre Dame im Laufe der Jahre als kein allzu erfolgreiches Pflaster herausstellen. Ein dritter Platz im Jahr 2011 stellt das beste Resultat dar.

Redaktionskommentar:

Motorsport-Magazin.com meint: Für das dreifache Weltmeister-Team ist Kanada in Bezug auf die Siege ein weißer Fleck in der Landkarte. Ob es ihnen gelingen wird, ihn dieses Jahr verschwinden zu lassen, ist fraglich. In Monaco zeigten die Red Bulls sicherlich nicht ihre wahre Pace, nichtsdestotrotz wird ein Erfolg auf dem Circuit Gilles Villeneuve für sie kein Sonntagsausflug. (Annika Kläsener)